Billigheim-Ingenheim. Bereits zum zweiten Mal ist in der ARD ein Film der Nachwuchsregisseurin Linda Klinkhammer aus Billigheim-Ingenheim zu sehen. 2015 wurde ihr erster Film, die Dokumentation „Nach dem Abgrund einfach weiter“, ausgestrahlt. Dabei geht es um eine damals 45-Jährige die als einzige einen schweren Autounfall Ende 2012 überlebte, bei dem ihr Mann und ihre drei Kinder im Alter von sieben, elf und 13 Jahren ums Leben kamen. Über zwei Jahre begleitete Linda Klinkhammer gemeinsam mit ihrer Studienfreundin Annika Franke die Witwe aus der Nähe von Karlsruhe bei ihrer Trauerarbeit. Bei der Bayrischen Akademie für Fernsehen studierte die in Billigheim wohnende 25-jährige Südpfälzerin Fernsehjournalismus. Der vom Freistaat Bayern geförderte Studiengang verlief ziemlich praxis- 
orientiert, wie Linda Klinkhammer beim Gespräch mit dem PFALZ-ECHO erklärte.

Linda Klinkhammer (Mitte) mit Alina und Fatih und 
zwei Mitarbeitern ihres Teams. (Foto: privat)

Ihr neuestes Projekt läuft in der ARD in der Sendereihe „Echtes Leben“. „Am Schluss wird’s bunt – Drei Nationen unter einem Dach“ heißt der Dokumentarfilm. Er handelt von einer ungewöhnlichen Wohngemeinschaft. Ein pensionierter Landrat, eine polnische Haushälterin und ein tunesischer Einwanderer sind unter einem Dach vereint. Nach dem Tod seiner Frau wohnt der 89-jährige Georg mit der 45 Jahre alten Polin Alina zusammen. Die Haushälterin kümmert sich um den rüstigen Rentner und bringt neuen Schwung in seinen Alltag. Fatih, ein 28-jähriger Tunesier, komplettiert das Trio. Alina lernte ihn über das Internet kennen. Nach der Hochzeit der beiden zieht auch er in das Haus ein. Über zwei Jahre hat Linda Klinkhammer gemeinsam mit ihrem Kameramann Pius ihren Großvater Georg und seine ungewöhnliche Wohngemeinschaft im rheinland-pfälzischen Vallendar begleitet. Das Ergebnis ist eine Dokumentation über drei unterschiedliche Charaktere, die am 
22. April, um 17.30 Uhr, ausgestrahlt wird. Wie Linda Klinkhammer erklärt, brechen die drei Protagonisten jegliche Konventionen und räumen mit Vorurteilen auf. „Sie zeigen, dass es keine Formel zum Glücklichsein braucht“, so die Regisseurin weiter. Mit dem Film betrat sie Neuland. Zum ersten Mal übernahm sie neben der Regie auch die Produktion. Eines hat das neue mit dem vorhergehenden Filmprojekt gemeinsam, beides waren Langzeitbeobachtungen über zwei Jahre, aus denen letztendlich die Filme entstanden. (tom)