Die Jubilarin: 70 Jahre VHS Landau

Volkshochschulen sind auf die Unterstützung von der Politik angewiesen

Zu den Feierlichkeiten anlässlich des 70. Geburtstags der VHS Landau erschienen zahlreiche Gäste im Alten Kaufhaus.

Landau. Dass das Fest zum 70. Geburtstag der Volkshochschule Landau am 8. September keine staubtrockene Abendveranstaltung werden sollte, zeigte sich schon gleich zu Beginn: Die Gruppe „Swings“ eröffnete den feierlichen Abend im Alten Kaufhaus schwungvoll, rappend und mit einer großen Portion Humor. Anschließend begrüßet Sigrid Gensheimer, die Leiterin der VHS, die zahlreichen Gäste.

Die VHS Landau wurde am 20. April 1947 gegründet – zwei Tage nach Kriegsende. Damals wie heute präsentiert sich die VHS als eine unverzichtbare Einrichtung für die Bürger und die Region mit einer grundlegenden Bedeutung. Pro Jahr bietet die VHS Landau knapp 500 Kurse mit insgesamt über 4.000 Teilnehmern an. Der niedrigschwellige Zugang zu dem Kursangebot der VHS gewährleistet vielfältige Bildungschancen für alle Bürger. „Wenn Menschen keinen Zugang zu Bildungs- und Weiterbildungsangeboten erhalten, bedeutet dies für sie eine Perspektivlosigkeit“, sagt Bürgermeister Dr. Maximilian Ingenthron in seiner Begrüßungsrede. „Deswegen kann es nicht genügend Volkshochschulen auf der Welt geben.“

In der Anfangszeit war die VHS n der Pestalozzischule untergebracht. Fotos (2): pdp

Die Arbeit der Volkshochschulen trage zum gesellschaftlichen Zusammenhalt bei, betonte auch Steffi Rohling, Verbandsdirektorin der Volkshochschulen Rheinland-Pfalz. „Die Mitarbeiter sind das Herzstück jeder VHS!“ In Zukunft sieht Rohling zwei Mammutaufgaben: die Integration, vor allem von Flüchtlingen, und die Digitalisierung. Beiden Aufgaben könne kraftvoll entgegengetreten werden, wenn ausreichend Unterstützung seitens der Politik gegeben sei.

Die Volkshochschulen wurden nach Kriegsende aus einem „Hunger nach Bildung“ heraus gegründet. Einen interessanten Rückblick auf das Weiterbildungsangebot und die Vorträge der VHS Landau gab Stadtarchivarin Christine Kohl-Langer. So besuchten die Landauer Bürger in der Anfangszeit der VHS immer samstags mit Vorliebe Vorträge über Themen wie Sozialversicherungs- und Arbeitsrecht. Auch über schwere, naturwissenschaftliche Kost wie Atomphysik wurde referiert. Reiseberichte und andere freie Vorträge seien bei den Pfälzern so beliebt gewesen, dass die Gemeinde Herxheim sogar einen Busshuttle nach Landau einrichtete.

Die VHS war in der Vergangenheit und ist auch heute noch  ein elementarer Teil Landaus. Und sie habe sich in ihrer 70-jährigen Geschichte stets den Bedürfnissen der Menschen angepasst, so Dr. Ingenthron. „Sie gehört in unsere Stadt, mitten in die Gesellschaft und mitten ins Leben.“ (pdp)