Wenn die Vuvuzela erklingt, dann knurrt der Magen. (Foto: hea)

„Elli, du warst heute Morgen aber wieder spät dran. Gab es zuhause Probleme?“, erkundigt sich Paula in der Mittagspause.
„Ach, nee. Nur das Übliche. Mein Sohn wollte mal wieder nicht vom Töpfchen kommen, obwohl er fast eine halbe Stunde draufsaß. Das liegt wohl daran, dass Bilderbücher in Griffweite liegen und er einfach die Zeit vergisst.“
„Na, deinem Sohn wird es einfach gefallen, morgens gemütlich dazusitzen und Bilderbücher anzuschauen“, mutmaßt Günther. „Du musst die Bücher wegräumen und ihn dafür danach belohnen – also, wenn er fertig ist.“
„Ja, genau“, lacht Herr Schmidt. „Dann gibt es immer Gummibärchen zur Belohnung!“
„Ach, ich weiß nicht“, antwortet Elli. „Ich möchte ja nicht meinen Sohn konditionieren wie den Pawlow‘schen Hund.“
„Der was?“, will Günther wissen.
„Na, der Pawlow’sche Hund. Das war ein Experiment des russischen Forschers Iwan Petrowitsch Pawlow zum Nachweis der klassischen Konditionierung. Bei diesem Hund wurde die Futtergabe immer mit einem Glockenton verbunden. Nach einiger Zeit war schon allein auf den Glockenton hin ein Speichelfluss des Hundes zu beobachten“, erklärt Elli.
„Aha, das ist ja so ähnlich wie bei uns“, stellt Günther fest. „Immer wenn es hier im PFALZ-ECHO Essen gibt, dann trötet jemand mit der Vuvuzela, damit die anderen im Haus hören, dass das Essen fertig ist. Mittlerweile knurrt bei mir bereits der Magen, wenn mein Sohn daheim einfach mal so in die Vuvuzela bläst – ich bin auch schon voll konditioniert!“, stellt er erschrocken fest.
„Apropos Konditionierung“, fängt Paula an, zu erzählen. „Ich habe mal angefangen, mir auf der Toilette ein Liedchen vorzusummen, damit es halt besser läuft. Wenn ich jetzt aber dieses Lied mal im Radio höre, dann muss ich plötzlich ganz dringend aufs Klo.“
„Ach, was!“, lachen die anderen. „Sag uns den Song, bitte sag uns den Song!“
„Nee, nee, lieber nicht“, antwortet sie. „Ich kenne euch, wenn ich das verrate, dann summt ihr das Liedchen den ganzen Tag und ich komme ich nicht mehr runter vom Klo!“