Einbruchsschutz: mehr als eine geschlossene Tür

Gegen Einbrecher helfen sicherheitstechnische Maßnahmen. Wir zeigen Ihnen, worauf Sie achten sollten, bevor Sie das Haus verlassen.

Nach dem Rekordeinbruchsjahr 2015 verzeichnet der deutsche Einbruchreport mittlerweile einen Rückgang der Einbruchszahlen. Trotz dieser erfreulichen Entwicklung fordert die Polizei weiterhin zu Umsicht auf. 100-prozentige Einbruchssicherheit erreicht auch das sicherste Eigenheim nicht. Risiken und Schwachstellen bestehen laut Experten immer. Dieses Bewusstsein ist ein zwingendes Erfordernis, wenn es um erfolgsversprechende Einbruchschutzmaßnahmen geht. Die meisten Einbrüche spielen sich in der Abwesenheit der Bewohner ab. Bei kurzer und, noch wichtiger, längerer Abwesenheit gibt es deshalb einiges zu beachten: angefangen bei verschlossenen Türen und aufgehört bei Sicherheitstechnik.

Von wegen niemand zuhause

Handelt es sich bei Einbrechern um Gelegenheitstäter, so lassen sie sich durch einfachere Maßnahmen abschrecken als Profis. Sehen Haus oder Wohnung in der eigenen Abwesenheit nicht verlassen aus, hält allein dieser Eindruck viele Gelegenheitstäter ab. Damit das Haus belebt aussieht, kann man per Zeitschaltuhr oder SmartHome Lichter in unterschiedlichen Räumen an- und ausschalten. Sogar Rollläden lassen sich auf diese Weise auf und ab bewegen. Bei längerer Abwesenheit außerdem immer jemanden bitten, den Briefkasten zu leeren. Andernfalls häuft sich draußen die Post, wodurch Einbrecher auf das scheinbar verwaiste Haus aufmerksam werden.

Ab in den Safe

Wertgegenstände auf Fensterbrettern, Schlüssel im Außenbereich und Leitern an der Fassade sind für Einbrecher ein gefundenes Fressen. Deshalb rät die Polizei zum Aufräumen, bevor man das Haus verlässt. Leitern gehören in die Garage, Wertgegenstände idealerweise in einen Safe und Schlüssel entweder in Schlüsselsafes oder in den Innenbereich. Übrigens raten Experten eindringlich vom Austausch sensibler Information über soziale Netzwerke ab. Safe-Kombinationen oder Schlüsselverstecke haben bei Facebook und seinen Artverwandten wegen Hackerrisiko nichts zu suchen, wenn das Eigenheim sicher bleiben soll.

Einbruchschutz mit geschlossenen Fenstern & Türen

Wie Statistiken belegen, verschaffen sich Einbrecher am häufigsten über gekippte Fenster und Dachfenster Zugang. Ebenso gern genommene Einbruchspforten sind unzureichend gesicherte Hintertüren und Kellerluken. Deshalb in allen Stockwerken die Fenster, Tore und Türen verriegeln, bevor man das Haus verlässt. Experten weisen auf die Beobachtungsgabe professioneller Einbrecher hin. Wer regelmäßig für eine halbe Stunde den Hund ausführt, ist dementsprechend besonders gefährdet. Schon fünf Minuten Abwesenheit reichen Profis im schlimmsten Fall aus, um ein ganzes Haus auszuräumen. Deshalb ist der Checkup möglicher Einbruchspforten unabhängig von der Abwesenheitsdauer erforderlich.

Abgeschlossene Sache

Wie Polizisten behaupten, wehren mechanische Einbruchssicherungsmaßnahmen jeden zweiten Einbruchsversuch ab. Aus diesem Grund dreht sich auf Fachmessen wie der ImWoBau mittlerweile alles um Tür- und Fenstersicherungen. Um mit dem Einbruchsschutz am Eigenheim möglichst gut abzuschließen, greifen viele Eigenheimbesitzer für Balkontüren und Fenster auf Rollladensicherungen, verschließbare Griffe oder Stangenschlösser zurück. Die Nachrüstung solcher Sicherheitstechnik wird unter bestimmten Umständen bezuschusst. Auch Alarmanlagen, Fingerabdrucksensoren und bewegungsgesteuerte Außenbeleuchtung sind lohnenswerte Einbruchschutzmaßnahmen.