Salonfähig und massenkompatibel

Unter vier Augen: Der Schlager- und Kinderlieder-Sänger Markus Becker über Ohrwürmer und positive Gedanken

(Foto: honorarfrei)

„Salonfähig und massen-kompatibel“: So beschreibt sich der sympathische Pfälzer Markus Becker, 46, mit einem Lächeln im Gesicht, selbst. Er ist seit 2001 deutscher Schlager-und Kinderlieder-Sänger, dessen Markenzeichen seit Mitte 2007 ein roter Cowboyhut ist, und allerorts durch den Schlager „Das rote Pferd“ bei Groß und Klein bekannt. Im Oktober 2010 erreichte die Single „Das rote Pferd“ Gold in Deutschland für 150.000 verkaufte Tonträger. Der verheiratete Familienvater zweier erwachsener Kinder schlägt in den Partyhochburgen Mallorcas, Bulgariens, Österreichs und Deutschlands ein wie der Blitz. Mit fast 300 Auftritten im Jahr ist er einer der meistgebuchten Künstler dieses Genres. Brigitte Werling vom PFALZ-ECHO hat den Sympathieträger Markus Becker zu einem unterhaltsamen Interview getroffen.

Anfang April kommt Ihr neues Album raus?

Markus Becker: Ja, am 7. April kommt das erste Album für die ganze Familie raus. Bisher habe ich mit vielen Kinderliedern Erwachsenenpartys gerockt. Ein Album nur für Kinder und Familien herauszubringen, war schon lange ein großer Wunsch von mir. Denn Kinder sind so wunderbar direkt und ungezwungen. Wenn sie Musik hören, die ihnen gefällt, fangen sie automatisch an zu singen und zu tanzen und sorgen für Stimmung, die auf keiner Ballermann-Party besser sein könnte.

Haben Sie selbst die Idee für die Lieder bzw. die Texte?

Markus Becker: Die 14 Songs sind ein bunter Mix aus Partyklassikern wie „Das rote Pferd“, Neuinterpretationen bekannter Songs wie „Tschu Tschu Wa“, welches ein Lied aus Südamerika ist, sowie ganz neue Lieder wie „Piratentanz“ und „Das Hasenlied“ und machen einfach nur gute Laune. Wir waren in Berlin und haben auch ein Video aufgenommen, Kinder wurden gecastet und wir haben ein Lied gemacht, das heißt „die Biene“. Das ist so ein Ohrwurm, das bekommt man nicht mehr raus.

Waren Ihre Kinder früher auch Ihre größten Fans?

Markus Becker: Meine Kinder konnten damit sehr gut umgehen, die hatten wenig Probleme, dass ich oft unterwegs war und haben es auch nicht ausgenutzt in der Schule. Das Gute daran war, dass ich eben absolut salonfähig und massenkompatibel bin, das heißt, meine Musik hat auch die Mitschüler meiner Kinder angesprochen. Auf meinem Hummer ist meine Werbung drauf, und sogar die ältere Generation spricht mich darauf an. Ich komme bei den Kindergartenkindern bis ins hohe Alter gut an (lacht). Wenn ich heute noch mit Musik leben will, kann ich es über das Livegeschäft machen oder eben auf dieser Tour. Meine Auftritte nach Malle und Bulgarien kann ich nicht absagen. Wenn ich früher mal frei hatte, war es sonntags.

Sind Sie heute noch nervös, bevor Sie auf die Bühne gehen?

Markus Becker: Eigentlich wenig, nur wenn mal eine neue Situation kommt oder mal ein anderes Publikum ist, bin ich schon mal etwas nervös. Aber ansonsten habe ich eine Routine, wenn man das jeden Tag macht.

Die vielen Auftritte sind auch stressig. Wo nehmen Sie die Kraft her, die Sie dafür brauchen?

Markus Becker: Essen, sieht man ja (lacht). Die Leute in der hinteren Reihe müssen mich ja auch sehen (lacht). Es ist schon stressig, aber es macht ja auch Spaß! Vor allem, wenn ich hier in der Gegend unterwegs bin, hier bin ich ja zuhause, ich bin ja Pälzer, da erkennen mich die Leute sogar ohne Hut (lacht).

Wenn ich Sie jetzt frage, was der schönste Moment in Ihrer Karriere war …

Markus Becker: Es ist immer ein Auf und Ab, das ist in jedem Bereich des Lebens wohl so. Aber das Schöne ist, dass man sich immer weiterentwickelt und sieht, dass man mit dem, was man tut, Erfolg hat und das immer mehr. Leider ist der CD-Markt kaputt, es kaufen nur noch sehr wenige Leute CDs. Aber im Kinderbereich werden noch CDs gekauft.  Da habe ich eine Nische gefunden. Mein Motto ist „Party – schreien – trampeln – toben – Sau-raus-lassen“ und abends sollen die Kinder schön schlafen, damit die Eltern mal frei haben.

Haben Sie ein musikalisches Vorbild?

Markus Becker: Ich habe viele musikalische Vorbilder in verschiedenen Richtungen. Früher war ich mal Beatles-Fan, das war der Anfang, so habe ich auch angefangen Gitarre zu spielen und bin so auf den Geschmack gekommen.

Wenn Sie sich selbst beschreiben müssten, was würden Sie von sich sagen?

Markus Becker: Das ist ja sehr schwer, da man es ja subjektiv sieht. Ich bin ein sehr positiver Mensch, ich gehe abends ins Bett und lasse mir die positiven Dinge nochmal durch den Kopf gehen und überlege so lange, bis ich was Positives für den nächsten Tag gefunden habe, auf das ich mich morgens freuen kann, und so starte ich schon positiv in den Tag. Das funktioniert meistens! Und so wie man auf die Menschen zugeht, kommt es auch zu einem zurück.

Was erwartet die Leser noch in der Zukunft?

Markus Becker: Am Sonntag, 23. April, ist im A65 in Kandel ein großes Kinderfest, wo ich sozusagen das Hauptprogramm bin in der Kinderdisko. Die Eltern können mit ihren Kindern dort feiern. Außerdem habe ich einen neuen Sponsor, da werden nun sage und schreibe 
100.000 rote Hüte produziert! Und es wird noch weitere Kinderlieder geben und dieser Bereich wird ausgebaut. Da habe ich eine Nische gefunden. Das macht mir großen Spaß. 
Mehr wird noch nicht verraten.

Vielen Dank für das interessante Interview!