Landau. Was der TV-Philosoph Richard David Precht in seinem Bestseller „Tiere denken“ von zoologischen Gärten fordert, in Landau scheint der hehre Anspruch gelebte Wirklichkeit: „Der Zoo ist ein Naturschutzzentrum. Ein großflächiger Erhaltungs- und Zuchtpark mit möglichst artgerechten Haltungsbedingungen, ästhetisch einfühlsam gestalteten Naturanlagen und einer ausgeklügelten Pädagogik.“ Dass Bildungsauftrag und Artenschutz in Landau ernst genommen werden, das zeigt sich bei der Lektüre des Jahresprogramms, das dieser Tage von Zoodirektor Dr. Jens-Ove Heckel vorgestellt wurde.

Flamingo, Stelzenläufer und Roter Sticher: Artenvielfalt im Landauer Zoo:

Im Fokus 2018 steht der „Schutz der Vogelvielfalt – hier und anderswo“. 40 verschiedene Vogelarten leben im Landauer Zoo. Mit Vortragsveranstaltungen, Workshops, exklusiven Führungen und zahlreichen weiteren Einzelveranstaltungen werden Zooschule, Freundeskreis und Zoo-Direktion auf die Situation in der Vogelwelt aufmerksam machen. Insbesondere in großen Teilen Südostasiens ist es schlecht um die Vogelwelt bestellt: ein exzessiver Handel sorgt dafür, dass Singvögel für medizinische Zwecke oder „Gesangswettbewerbe“ missbraucht werden und nicht selten auf der Speisenkarte laden. Mit der Unterstützung der Kampagne „Silent Forest“ wollen die Verantwortlichen des Landauer Zoos Haltung demonstrieren und auf die prekäre Lage in Südostasien aufmerksam machen.

Insgesamt 44 Einzel-Veranstaltungen stehen auf dem Landauer Zoo-Plan 2018. Hinzu kommt das Ferienprogramm der Landauer Zooschule oder als weiterer Höhepunkt ein „zweitägiges Outdoorcamp der Kinder-Uni zum Internationalen Tag der biologischen Vielfalt.“ Schildkröten-Stammtische, Gewinnspiele, literarische Abende, ein Pinguin-Aktionstag, saisonale Zoo-Feste oder Aktionen rund um den Welttierschutztag am 4. Oktober – die Verantwortlichen des Landauer Zoos sind überzeugt, mit ihrem Jahresprogramm der „Verantwortung für die Schöpfung“ einmal mehr gerecht geworden zu sein. (mda)