Start Die Südpfalz Gesellschaft „Selfie“, „Tablet“ und „Willkommenskultur“ im Duden

„Selfie“, „Tablet“ und „Willkommenskultur“ im Duden

Pfalz-Echo-Umfrage: Was halten die Südpfälzer von der Neuauflage des Dudens? Und benutzen sie selbst oft „denglische“ Begriffe?

Schon seit einiger Zeit haben sich Anglizismen wie „Selfie“, „gespoilert“ oder „urban“ im alltäglichen Sprachgebrauch der Deutschen etabliert. Das sogenannte „Denglisch“ wird immer beliebter, Wörter wie „Handy“ sind schon lange ein Teil der deutschen Sprache. Aber auch Begriffe, die mit der aktuellen politischen Situation zu tun haben, wie Flüchtlingskrise, sollen ihren Platz im deutschen Rechtschreibewerk finden, das nun seine 27. Auflage mit 5.000 neuen Wörtern veröffentlicht. Die Südpfälzer haben sich zu diesem Thema befragen lassen. (Text und Fotos: viv)


Veronika Kuhn, Freckenfeld

Veronika Kuhn

Ich finde es nicht so gut, die Anglizismen dem Duden hinzuzufügen, weil es keine Wörter deutschen Ursprungs sind.  Man könnte für solche Begriffe ein separates Wörterbuch anlegen. Gerade bei dem Ausdruck „Fake news“ finde ich es  nicht sinnvoll, diesen auf Englisch zu verwenden, da man auch einfach Falschmeldungen sagen kann.  Englische Phänomene, für die man wirklich keine Übersetzung findet, kann man so übernehmen, ansonsten finde ich es unnötig. Ich finde, dass viele dieser Anglizismen noch nicht in den alltäglichen Sprachgebrauch gehören.


Ludwig Rasar, Wörth

Ludwig Razar

Ich habe nichts dagegen, ich habe selbst einige Wörterbücher zu Hause und benutze sie hin und wieder. Da ich selber kein Englisch spreche, ist es für mich noch etwas schwieriger, diese neuen denglischen Begriffe zu verstehen, weswegen ich sie auch nicht wirklich verwenden kann. Ich finde es gut, dass die deutsche Sprache sich weiterentwickelt und neue Wörter in den Duden aufgenommen werden, die anderssprachigen Ursprungs sind, da Fortschritt immer positiv ist.


Janine Friedmann, Maximiliansau

Janine Friedmann

Ich persönlich finde es normal, dass Sprache sich im Laufe der Jahrhunderte verändert. Im Deutschen hat sich vom Mittelalter bis heute ja auch einiges getan. Es ist okay, neue Begriffe hinzuzufügen, eben weil sie mittlerweile ein Teil unserer Sprache sind und uns täglich begegnen. Wenn wir solche Veränderungen nicht anerkennen, ist das meiner Meinung nach ein Rückschritt. Da die Flüchtlingskrise äußerst häufig zum Thema wird, sollte man politische Begriffe auch hinzufügen.


Ellen Baier, Leimersheim

Ellen Baier

Ich finde es wichtig, da man durch die denglischen und auch politischen Begriffe den vielen Flüchtlingen, die jetzt hier sind, entgegenkommt und ein Zeichen setzt, damit sie sich hier auch wohlfühlen können. Manche denglischen Wörter kennt man sowieso aus dem Sprachgebrauch. Vor allem für unsere Entwicklung wäre es ganz sinnvoll, wenn man zumindest einige davon mit hinein nimmt. Hin und wieder benutze ich auch denglische Wörter, wenn es zur Situation passt oder wenn ich nicht wirklich kein deutsches Wort dafür finde.


Kerstin Stößer, Wörth

Kerstin Stößer

Die Welt verändert sich, Sprache eben auch, genauso wie die Kultur und unsere Gesellschaft. Wir sind in einer Umbruchstimmung und deswegen finde ich es sinnvoll, dass man in diesem Bezug neue Begriffe aufnimmt. Über die denglischen Wörter kann man sich streiten, viele davon sind vorwiegend noch Jugendsprache. Im Alltag benutze ich auch viele denglische Begriffe, meine Mutter wüsste jedoch nicht was „spoilern“ heißt. Ich finde, man muss nicht engstirnig sein und sagen, man nimmt nur deutsche Wörter auf, man sollte auch offen sein und sich anpassen können.


Laura Röther, Jockgrim

Laura Röther

Ich finde die Neuzugänge des Dudens eine gute Idee. Klar, es ist ein deutsches Wörterbuch, aber ich finde, es macht einen wichtigen Teil der deutschen Entwicklung aus, dass man offen ist und andere Nationen anerkennt. Gerade für ältere Menschen oder Leute, die nicht so viel Ahnung von englischen Wörtern haben, kann Denglisch hilfreich sein, damit es ihnen leichter fällt, diese zu verstehen. Die Jugend wächst immer mehr mit englisch auf, fast jeder, der ein Smartphone hat, macht Selfies, diese Wörter sind ganz alltäglich heutzutage.

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