(Foto: Archiv)

Offenbach. Nächsten Sonntag haben die Bürger der Verbandsgemeinde Offenbach die Wahl zwischen Amtsinhaber Axel Wassyl (parteilos) und Herausforderin Anja Busch (CDU). Um die beiden unseren Lesern näher vorzustellen, haben wir mit beiden ein Kurzinterview geführt. (hea)

Anja Busch

Haurausforderin Anja Busch. (Foto: honorarfrei)

Was zeichnet die Verbandsgemeinde Offenbach besonders aus?

Anja Busch: Es sind die Menschen, die füreinander einstehen und sich an unzähligen Stellen oft ortsübergreifend für ihr Zuhause engagieren. Schließlich gibt es hier alles, was wir brauchen und was wir genießen können – zum Leben, Wohnen oder Arbeiten. Eine vielfältige Vereinslandschaft, zahlreiche Einkaufsmöglichkeiten, starke Unternehmen, abwechslungsreiche Freizeitangebote sowie eine erholsame Landschaft und Natur machen unsere Verbandsgemeinde lebenswert.

Welche großen politischen Entscheidungen hätten Sie in den vergangenen Jahren anders getroffen? Und warum? 

Anja Busch: Auf jeden Fall hätte ich Themen und Prozesse mit allen Entscheidungsträgern diskutiert, die Bürger beteiligt und dann die Argumente und Entscheidung selbstverständlich geachtet und umgesetzt. Ein besonderer Fokus hätte dabei auf dem Thema Nachhaltigkeit gelegen. Ich denke, dass die ein oder andere Entscheidung unter diesen Gegebenheiten anders ausgefallen wäre.

Ihr Konkurrent ist parteilos und – laut eigener Aussage – deswegen besonders unabhängig. Was entgegnen Sie darauf? 

Anja Busch: Als Unparteiischer ein Amt zu begleiten, heißt nicht zwangsläufig, neutral zu sein, oder stets eine neutrale Haltung zu waren. Einer Partei anzugehören, bedeutet lediglich, dass man sich mit deren Inhalten und Werten identifizieren kann. Dieses Vernetztsein ermöglicht einen guten Informationsfluss und fördert das Freisetzen von Ressourcen. Eine Parteizugehörigkeit impliziert nicht, in seiner Entscheidungsfreiheit eingeschränkt zu sein. Vielmehr trägt die Summe der Informationen dazu bei, dass man ein erweitertes Blickfeld erhält.

Angenommen, Sie gewinnen die Wahl am 4. März:  Welche neuen Ziele haben Sie für die Verbandsgemeinde? Welche großen Projekte stehen an?  

Anja Busch: Ich bin angetreten für mehr Bürgernähe und Bürgerbeteiligung. Hierfür werde ich die geeigneten Plattformen schaffen. Das Einzelhandelskonzept muss erneut auf den Prüfstand, um den Bedürfnissen aller Gemeinden gleichberechtigt Rechnung zu tragen. Bei Großprojekten wie dem Rathaus-Neubau und der Sanierung des Freibades gilt es zu prüfen, wie weit die Verwaltung bei der Umsetzung der einzelnen Themen vorangeschritten ist, um dann zeitnah die gefassten Beschlüsse umzusetzen.  Bürgerfreundlichere Öffnungszeiten der Verwaltung sowie die Überarbeitung der vorhandenen Homepage stehen ebenso auf meiner Agenda.

Wie beschreiben Sie sich selbst in wenigen Worten? 

Anja Busch: Eine Frau mit unternehmerischem Sachverstand, eine Frau, die anpackt, motiviert und sich schnell in neue komplexe Fragen einarbeiten kann. Politikerin, Mutter. Werte wie Respekt, Anerkennung und eine nachhaltige, ökologische Lebensweise sind mir äußerst wichtig.

 

Axel Wassyl

Amtsinhaber Axel Wassyl (rechts). (Foto: honorarfrei)

Was zeichnet die Verbandsgemeinde Offenbach besonders aus?

Axel Wassyl: Wirtschaftlich so stark wie nie zuvor, mit einer optimalen Infrastruktur und großem Wohnwert ausgestattet, ist die VG Offenbach mittlerweile auf 12.800 Einwohner angewachsen. Ökologische innovative Projekte und ein Bewusstsein mit großer Akzeptanz für Stromerzeugung aus regenerativen Quellen sorgen dafür, dass der Strombedarf zu mehr als 100 Prozent daraus gedeckt werden kann. Inmitten der VG kümmern wir uns gemeinsam um den Queichwald und die Queichwiesen, eine einzigartige Kulturlandschaft, deren Kulturgut der Wiesenbewässerung kurz vor der Anerkennung zum Weltkulturerbe steht.

Welche Ihrer politischen Entscheidungen für die Verbandsgemeinde haben Ihrer Meinung nach die Entwicklung besonders positiv geprägt?

Axel Wassyl: Grundsätzlich ist zu bemerken, dass die politischen Entscheidungen im Verbandsgemeinderat getroffen werden. Ich kann nur Impulse geben und dem Rat das vorschlagen, was ich für den besten Weg halte. Sämtliche in die Jahre gekommenen Infrasturktureinrichtungen haben wir in den vergangenen 16 Jahren in einen erstklassigen Zustand versetzt, vor allem die Schulen und Sporteinrichtungen. Das fördert die Lebensqualität in unseren Gemeinden.

Was entgegnen Sie Ihrer Konkurrentin, die oft die Personalunion von Orts- und VG-Bürgermeister bemängelt? 

Axel Wassyl: Die Personalunion gab es in unserer Verbandsgemeinde ja schon seit deren Bestehen, auch lange vor meiner Zeit. Keine der Gemeinden hat jemals einen Nachteil dadurch erleiden müssen. Die Personalunion fördert vielmehr in die Herangehensweise, alle Entscheidungen der Verbandsgemeinde aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten.

Angenommen, Sie gewinnen die Wahl am 4. März:  Welche neuen Ziele haben Sie für die Verbandsgemeinde? Welche großen Projekte stehen an? 

Axel Wassyl: Für die Sanierung des Queichtalbades unter Erhalt des 50-Meter-Beckens stehen wir schon in den Startlöchern. Eine Maßnahme, die ein sehr großes positives Echo hervorrief, und welche wir gleich nach Abschluss der diesjährigen Badesaison angehen wollen. Danach geht es an den Neubau des Rathauses, das im Passivhaus-Standard errichtet werden soll. Hier wurde uns mittlerweile vom Rechnungshof bestätigt, dass wir die richtige Entscheidung getroffen haben.

Wie beschreiben Sie sich selbst in wenigen Worten?

Axel Wassyl: Menschen, die mich schon lange kennen, sagen oft zu mir, ich hätte mich nicht geändert. Das ist für mich ein großes Kompliment, denn es zeigt, dass ich bodenständig geblieben bin. Nah an den Menschen, offen und verbindlich. Das sind die Eigenschaften, die ich immer wieder zu hören bekomme.