Landau. Im Jahre 1933 wurde in Landau die „Schlaraffia Landes-Aue“ ins Leben gerufen. Die Schlaraffia ist ein Männerbund, der im vergangenen Jahr das 160. Bestehen feierte und dessen Gründung ins Prag des Jahres 1859 zurückgeht. Junge deutschsprachige Künstler und Schauspieler hatten zu dieser Zeit genug von den bürgerlichen Gebräuchen und Sitten. Fortan sollte die Obrigkeit spielerisch verspottet werden. Ziel der Vereinigung ist bis heute die Pflege von Freundschaft, Kunst und Humor. Weltweit gibt es 286 „Reyche“, wie die Vereine im Schlaraffenlatein genannt werden, mit etwa 10.400 Mitgliedern. Die Zusammenkünfte heißen „Sippungen“ und finden von April bis Oktober statt. Die „Schlaraffia Landes-Aue“ trifft sich jeweils montags in der vereinseigenen, mittelalterlich ausgestatteten „Trifels-Burg“ in der Münchner Straße in Landau. Beim Betreten der Burg wird der Alltag und das „profane Leben“ abgelegt, symbolisiert durch das Ankleiden eines eigenen Gewandes und einer Kopfbedeckung. Danach wird der Schutzpatron der Schlaraffen – ein Uhu, der für Weisheit, Humor und Tugend steht – mit einer Verbeugung begrüßt. Was folgt ist die feierliche Eröffnung der Sippung, durch den Oberschlaraffen sowie die Verlesung des amtlichen und des nichtamtlichen Protokolls. Die sogenannten „Fechsungen“ – hierbei handelt es sich um Vorträge in text- oder musikalischer Form – finden im zweiten Teil der Sippung statt. Mitglied bei den Schlaraffen kann jeder Mann werden. Voraussetzung ist die Einführung in den Kreis durch einen Schlaraffen-Ritter. Der Neuling beginnt als „Pilger“ und muss eine Prüflingszeit durchlaufen, an deren Ende die „Kugelung“, also die Abstimmung über seine Aufnahme steht. Wird positiv entschieden beginnt die Laufbahn des neuen Schlaraffen als „Knappe“, ehe er über den Stand des „Junkers“ zum „Ritter“ geschlagen wird. (tom)
Interessenten, die den Verein Schlaraffia Landes-Aue als Gast kennenlernen möchten, können mit Roland Rauh, Marienstraße 2c, 76744 Wörth, 07271-971322 Kontakt aufnehmen.
