Arzheim. Aufgrund von Corona feierte die Grundschule Arzheim mit einem Jahr Verspätung am 10. Juli ihr 200-jähriges Jubiläum mit einem gemütlichen Schulfest nach. 

Am 17. Dezember 1821 zogen die damaligen Schüler:innen von der „Alten Schule“, in der sich heute das Ortsvorsteherbüro befindet, in das neue Schulhaus um. Die französischen Kriegs- und Revolutionsjahre hinterließen schlimme Spuren im Schulwesen. Dank der bayrischen Verwaltung wurde die Schulbildung gestärkt und ausgebaut. Der Umzug in das neue Gebäude war für das Stadtdorf Arzheim ein stolzer Moment für eine bessere Lernkultur. Und egal, ob vor 200 Jahren oder heute, das mittlerweile denkmalgeschützte Gebäude mit klassizistischem Krüppelwalmdach stellt nur den Rahmen. 

Eigentlich ist das Fest ein Hoch auf Unterstützende, Lehrkräfte und Kinder, die das Haus früher und heute mit Leben und Lachen füllten und füllen. Eine kleine Schule, oft aus Finanz- und Effektivitätssicht belächelt, hat sich in den letzten 200 Jahren zu einem wahren Bildungsjuwel in der Landauer Schulwelt entwickelt. 

Täglich werden die Kinder auf ihrem Schulweg von Willi Schmid, dem ehrenamtlichen Schülerlotsen, sicher über die Arzheimer Hauptstraße begleitet. 

Mit modernen Lernmaterialien auf Montessori-Niveau können auch lernschwächere Schüler:innen mit ADHS, Dyskalkulie, Lese- und Rechtschreibschwäche individuell gefördert werden. Die 50 Schüler:innen in kleinen Klassen werden von vier Lehrkräften unabhängig von Ethnie und deutscher Sprachkompetenz unterrichtet. So gelingt auch die Integration von drei ukrainischen Kindern. 

Die Grundschule Arzheim könnte als die perfekte Innovationsschmiede für neue Schulformen und für die digitale Transformation unter den Landauer Grundschulen genutzt werden. 

Wenn das Gebäude sprechen könnte, dann wäre es bestimmt sinnvoll und interessant gut zuzuhören. (lud)