Einzigartig in Europa: der Abrissbagger, der in Landau erstmals zum Einsatz kommt. (Foto: tom)

Landau. Um über den Beginn und den weiteren Verlauf der Abrissarbeiten des ehemaligen Kaufhof-Gebäudes zu unterrichten, hatte die Stadt Landau zu einem Pressetermin am ehemaligen Parkplatz des Kaufhofs eingeladen. 

Erleichtert und dankbar zeigte sich Oberbürgermeister Thomas Hirsch über die Tatsache, dass nach Aufgabe der Nutzung des Areals durch den Kaufhofkonzern unmittelbar eine Anschlussnutzung erfolgt. „Wir sind froh, dass das Gebäude nicht – wie Beispiele aus anderen Städten zeigen – jahrelang leersteht“, so Hirsch. Gemeinsam mit der Projektentwickler-Firma Ehret und Klein aus Starnberg wurde ein städtebaulicher Wettbewerb veranstaltet um eine optimale Nachnutzung zu finden, wie der Oberbürgermeister weiter erklärte. Man freue sich, dass ein attraktives Gebäude, das zum Eingangstor in die Innenstadt werden soll, entstehen wird. Natürlich sei auch ein wenig Wehmut dabei, wenn dieser prägende Bau, an den fast jede Landauerin und jeder Landauer, aber auch die Menschen aus dem Umkreis eigene Erinnerungen hätten, einem Neubau weichen müsse, sagte Hirsch. 

Kerstin Kruppok von der Firma Ehret und Klein lobte die Zusammenarbeit mit der Stadt und hob hervor, dass vor fast genau drei Jahren bei einem Info-Abend viele Bürger anwesend waren und deren Ideen und Anregungen in den Planungsprozess mit einflossen. In den nächsten Tagen werden Schadstoffe rückgebaut, bevor Anfang Oktober der eigentliche Abriss beginnt. Die ausführende Firma ist die Ferraro-Group aus dem saarländischen Neunkirchen. Die Abrissarbeiten werden mit einem Spezialbagger vorgenommen. Das in Europa einzigartige Ungetüm wiegt 250 Tonnen und wurde in 16 Einzelteilen nach Landau geschafft. Die Anschaffungskosten für das Abrissgerät betrugen 3,5 Millionen Euro. Der Bagger ist mit der größten sogenannten Multischere der Welt ausgestattet. In Landau kommt er erstmals zum Einsatz. 

Während der Arbeiten, die etwa vier Wochen dauern, werden 20.000 Tonnen Stein und Beton sowie 1.000 Tonnen Stahl rückgebaut. Rechtzeitig zum 750-jährigen Stadtgeburtstag 2024 soll das neue Gebäude mit Wohnungen, Geschäften, Büroräumen und einem Restaurant dann fertiggestellt sein. (tom)