Aktionsgruppe „Klima und Umwelt“ appelliert an die Politik

Artenschutz Arbeitsthema für 2019 – Gleiche Ursachen: Höfesterben und Artensterben – EU-Agrarreform: Appell an Europakandidaten und Bundestagsabgeordnete der Region

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Landau. Zu ihrem ersten Jahresrück- und –ausblick traf sich die im letzten Frühjahr gegründete Aktionsgruppe „Klima und Umwelt Südpfalz“ vor einigen Tagen – unter anderem, um die Aktivitäten für 2019 zu planen:

Im neuen Jahr soll das Thema „Artensterben“ einen wichtigen Arbeitsschwerpunkt bilden. Öffentlichkeitswirksame Aktionen sind geplant. Vor dem Hintergrund der aktuell sich zuspitzenden Debatte zur Agrarpolitik wird ein ursächlicher Zusammenhang gesehen zwischen dem Sterben von Insekten, Vögeln und Pflanzen und dem anhaltenden „Höfesterben“ in der Landwirtschaft, das laut Bündnis „keineswegs an der Südpfalz vorbeigeht“.

Die Europawahl steht bevor. Deshalb sei es angesichts bevorstehender Neufestlegung Brüsseler Direktzahlungen der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) ganz wichtig, mit Appellen an die hiesigen Europakandidaten, aber auch an ihre südpfälzischen Parteifreunde im Deutschen Bundestag heranzutreten, weil Berlin einen enormen Einfluss auf die europäische Agrarpolitik hat – so die Pressemitteilung des Bündnisses. Es müsse deutlich gemacht werden, dass es mit Artensterben und Höfesterben absolut so nicht weitergehen kann. Der  charakteristische bäuerliche Familienbetrieb müsse eine Zukunft haben  –  auch aus ökologischen Gründen.

„Die Bauern kämpfen an einem unerbittlichen Markt mit Erzeugerpreisen, die schon lange nicht mehr als leistungsgerecht und existenzerhaltend bezeichnet werden können. Sie müssen daher endlich für besondere gesellschaftliche Leistungen spürbar belohnt werden. Diese Leistungen bestehen in der Sicherung der Artenvielfalt, der Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit, im Schutz des Grundwassers sowie einer artgerechten Tierhaltung. Dafür gibt es bislang nicht im Entferntesten ausreichende Mittel. Bisher ist es so, dass von den jährlich von der EU verteilten Agrarmilliarden in Deutschland für das oberste 1 Prozent der Betriebe, das sind ca. 3.000 Großbetriebe im Osten und im Norden, 1 Milliarde Euro/Jahr fließen, während die unteren 62 Prozent, das sind etwa 200.000 Betriebe, sich gerade mal 700 Millionen teilen müssen.  (…)“ Die derzeitige Mittelverteilung aus Brüssel sei unter ökologischen und sozialen Gesichtspunkten eine nicht mehr hinzunehmende Fehlleistung. (per)