Auch wenn man es auf den ersten Blick nicht sieht: Auf unseren Wiesen und Feldern ist eine Menge los. Von März bis Juli bauen seltene Vogelarten, wie Schwarzkehlchen, Goldammer, Rebhuhn und Kiebitz im Schutz von Gräsern, Blumen und Sträuchern ihre Nester direkt am Boden. Die Eier sind meist gut getarnt und können schnell übersehen werden. In der offenen Landschaft haben die Elternvögel einen guten Überblick und können Feinde schnell entdecken. Viele Bodenbrüter haben nur eine kurze Brutzeit und ihre Küken werden rasch selbständig. Doch trotz dieser Anpassungen und Überlebensstrategien gehören sie zu den gefährdetsten Vogelarten mit dem geringsten Bruterfolg.

Bei Störungen, z.B. durch frei laufende Hunde, verlassen die Vögel fluchtartig das Nest. Das Gelege bleibt dann schutzlos zurück und kann auskühlen oder Fressfeinden zum Opfer fallen. Deshalb bittet der Naturschutzbund (NABU) Hundebesitzer bei ihren Spaziergängen auf die Natur zu achten und Rücksicht zu nehmen. „Wer seine Hunde anleint, auf den ausgewiesenen Wegen bleibt und sich ruhig verhält, kann die Natur genießen ohne sie zu stören“, erklärt Carmen Schauroth von der NABU Regionalstelle Süd. Die Naturschützer in der Region beobachten nach eigenen Angaben immer wieder, dass in geschützten Wiesengebieten, wie den Holz- und Sandwiesen bei Bellheim und in den Queichwiesen bei Landau Hunde frei umher stöbern dürfen. „Diese Bereiche sind Rückzugsorte für gefährdete Arten und deshalb besonders sensibel. Störungen verursachen den Tieren enormen Stress“, so Schauroth.

Spaziergänger, die quer über die Wiese laufen und Hunde, die ihrem natürlichen Jagdtrieb folgen, können laut NABU aber nicht nur Bodenbrütern zum Verhängnis werden, sondern auch Rehen, Feldhasen und Kaninchen. Rehkitze und junge Hasen flüchten nicht, sie ducken sich dicht an den Boden. „Hunde nehmen schneller Witterung auf, als wir überhaupt bemerken, dass sich da ein Nest oder ein Wildtier in der Wiese befindet. Deshalb sollten Hunde in solchen Gebieten immer an der Leine geführt werden“, plädiert Schauroth an die Erholungssuchenden. (per)

Weitere Informationen zum Schutz von Bodenbrütern sind unter www.nabu.de erhältlich.