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Das Salz und der Salzstreuer

Zu Beginn der Mittagspause bereiten sich manche Mitarbeiter des PFALZ-ECHOs eine kleine Brotzeit zu. Da werden Tomaten geschnitten, Paprika klein gemacht und Gurken geschält.
Als Elli mit der mühseligen Arbeit fertig ist, bittet sie Günther um das Salz: „Kannst du mir mal bitte den Salz geben?“ Günther fängt laut an zu lachen. „Den Salz? Den kann ich dir leider nicht geben, aber das Salz, das kann ich dir geben.“ Elli schüttelt den Kopf und nimmt das Salz entgegen. „Ihr seid doch wirklich unmöglich. Da kann man nicht einmal etwas sagen, ohne dass ihr euch daran aufhängt. Ich hatte den Salzstreuer im Kopf und raus kam dann eben ‚den Salz‘. Als würdest du nie etwas falsch machen.“ „Mache ich auch nicht. Ich habe mich stets im Griff. Und nun reiche man mir den Salz für das Tomate.“ „Hör jetzt damit auf oder ich werde sauer! Immerhin habe ich einen Migrationshintergrund.“ Günther rollt mit den Augen „Deine Eltern kommen aus Bayern.“ „Ja und“, schnaubt Elli zurück, „da spricht man eben manche Dinge anders aus.“

„Ärgere dich nicht“, mischt sich Paula in die Diskussion ein. „Was glaubst du, was mir schon rausgerutscht ist? Aus der Unterhose meines Mannes wurde eine Unterfurze, zum Brotkorb habe ich Rohstoff gesagt und meine Schwiegermutter bekommt bis heute nicht raus, dass es die Katze ist und nicht der Katze. Alles ganz normal und alles menschlich. Passiert doch jedem mal.“

Herr Schmidt kommt in die Küche und erkundigt sich nach dem heutigen Thema der Mittagspause. „Grammatik“, wirft Günther in den Raum. „Das lobe ich mir. Weiterbildung in der Mittagspause, das sind meine Mitarbeiter.“ Herr Schmidt lächelt zufrieden. Günther fängt erneut an zu lachen: „Oh ja, Elli hat nach den Salz verlangt und Paula denk, ihr Brotkorb wäre aus einem Rohstoff hergestellt worden.“ „Ist er ja vielleicht auch, du Neunmalkluger“, giftet Paula über den Tisch.

„Elli, kein Grund zur Sorge. In der Pfalz kann da ganz leicht Abhilfe geschafft werden. Anstatt versehentlich den falschen Artikel zu benutzen, forderst du das nächste Mal einfach ‚des do!‘. Das versteht dann auch wirklich jeder und grammatikalisch liegst du damit immer richtig.“

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