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Den Tagen mehr Leben geben

Landau. Hospiz ist ein Ort des Lebens und wo gelebt wird, kann auch gemalt werden. Ein Mensch, der zu den Farben greift, lässt sich ein auf einen schöpferischen Dialog mit seiner Innen- und Außenwelt.

Schwerstkranke Menschen haben  in Zusammenarbeit mit einer Kunstmalerin im Johanneshospiz in München Bilder geschaffen, die jetzt in einer Ausstellung „Wo Worte fehlen“ zu sehen sein werden. Die Bilder sind in kräftigen, lebendigen Farben gehalten. Im Zusammenspiel mit ihren Titeln – z. B. „Ich öffne die letzte Türe“ oder „Irrwege, ich hatte den Mut mich zu irren“ – erzählen sie Geschichten: den Rückblick auf ein Leben, die Auseinandersetzung mit der Gegenwart, den Blick in die Zukunft, aufs eigene Sterben. Sie sprechen in Farbe und Form ihre eigene Sprache: wo Worte fehlen.

Der Förderverein „Ambulante Hospizarbeit in Landau/SÜW“ lädt zu dieser Ausstellung ein, die vom 19. 02. bis 23. 03. 2018 in den Räumen der Sparkasse in der Ostbahnstraße zu sehen ist. Sie bildet den Auftakt für eine Reihe anderer Veranstaltungen unter dem Motto „Den Tagen mehr Leben geben“,  mit denen der Hospizgedanke in die Öffentlichkeit getragen werden soll. Dass Menschen ihre letzte Lebenszeit in ihrer vertrauten Umgebung zu Hause oder im Altenheim verbringen können, versuchen die beiden Palliativfachkräfte und eine Koordinatorin des „Ambulanten Hospiz- und Palliativberatungsdienstes“ zusammen mit ca. 50 Ehrenamtlichen zu ermöglichen. Manchmal ist aber auch das nicht mehr möglich. Dann ist es gut, ein stationäres Hospiz zu haben, dessen Spatenstich in Landau im November erfolgt ist, unterstützt durch den Förderverein „Ein Hospiz für Landau“.

Die Vernissage beginnt am 19. Februar, um 18 Uhr, in der Sparkasse, Ostbahnstraße. In die Ausstellung einführen wird die Koordinatorin des Hospizdienstes Ursula Zirkel. Die musikalische Umrahmung gestalten die Geschwister Silke und Dirk Becker (Querflöte und Piano), mehrmalige Preisträger bei „Jugend musiziert“.

Fortgesetzt werden die in 2017 begonnenen Kinoabende, die in diesem Jahr nicht nur hospizliche Themen zeigen, sondern aus der  Mitte des Leben entspringen. Am Freitag, 23. Februar, um 18 Uhr, wird im Universum-Kino der erste von vier Filmen gezeigt: „Mein Blinddate mit dem Leben“. Am 25. Mai folgt „The music never stopped“ (Kino in Annweiler), am 21. September „Am Ende ein Fest“ (Kino in Annweiler) und am 16. November  „Ein Sommer in der Provence“ (Universum-Kino Landau).

Zu einem  musikalischen Kleinod mit der Liedermacherin Annett Kuhr wird am Welthospiztag, 12.  Oktober in die Augustinerkirche eingeladen mit dem Titel „Wenn ich mal tot bin, mach ich, was ich will“. In ihren Liedern und Chansons erzählt sie nicht nur vom Tod, sondern unentwegt auch vom Leben. (per)

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