Der Brexit und italienisches Essen

Mahlzeit! Die Pfalz-Echo-Mittagspausen-Kolumne

Auf Wiedersehen, Großbritannien? (Foto: freestocks.org/Pexels)

Wir wissen nicht, wie es Ihnen bei dieser Sache geht, liebe Leser. Und wir sind uns relativ sicher, dass eine Umfrage unter Paula, Elli, Günther und Herrn Schmidt nicht unbedingt repräsentativ ist. Trotzdem sind wir in den letzten Tagen hier auf ein Phänomen gestoßen, das eventuell in der ganzen (Südpfälzer) Gesellschaft zu finden ist. Es geht um den Brexit. Oder Donald Trump. Oder allgemein gesprochen: Es geht um für Außenstehende nicht logisch nachzuvollziehende Wahlergebnisse.

Nein, leider sind wir absolut nicht in der Lage, dieses Phänomen zu erklären. Aber wir haben alle eine etwas zwiespältige Haltung dazu – so unsere Analyse. So meinte Günther am Küchentisch, mit einer Hand in der Plätzchendose: „Diese blöden Briten machen jetzt schon so lange mit ihrem Brexit rum, kann man die nicht langsam einfach rausschmeißen, ohne Firlefanz? Das erspart doch allen unnötiges, wochenlanges Verhandeln und Nachverhandeln und Nachbessern …“ Kann man natürlich nicht, das wissen wir. Das wäre ja auch für die EU nicht unbedingt wünschenswert. Aber Günther spricht doch etwas aus, was wir irgendwie alle denken: Man sollte die Briten eigentlich auflaufen lassen, wenn sie schon so dämlich sind und aus der EU austreten wollen. Als Strafe quasi. Irgendwie wünscht man sich das, oder?

Genau wie man den Amerikanern so ein bisschen wünscht, dass deren Wirtschaft den Bach runter geht und dass alle Mexikaner auf einmal in ihr Land einwandern. Einfach weil Donald Trump Misserfolg verdient hat. Aus Prinzip. Oder Italien: Sollen die Italiener doch ihr Land an die Wand fahren – geschieht ihnen Recht! Das heißt – Moment. Italien ist ja schon schön. Da würden wir doch gerne auch noch in zehn oder 20 Jahren Urlaub machen. Also bitte nicht ganz an die Wand fahren! Wär‘ doch schade um das gute Essen!