Steinweiler. Seinen 1050. Geburtstag feiert Steinweiler mit einer Reihe von Veranstaltungen, die über das Jahr verteilt sind. Den offiziellen Höhepunkt bildete der Festabend am 24. Februar im Bürgerhaus. Dabei wurden der Dorflebenslauf und der Festwein präsentiert. In Fortsetzung der Ortschronik von 1968 beleuchtet das neue Buch vor allem die letzten 50 Jahre.
Wie Bürgermeister Michael Detzel ausführte, haben an der Erstellung des Dorflebenslaufs über 100 Personen mitgewirkt. Die Archive der Kirchengemeinden und Vereine wurden gesichtet, Erinnerungen abgefragt, rund 300 Ratsprotokolle ausgewertet. Interessantes und Amüsantes trat zu Tage. Es gab viele Veränderungen in dieser Zeit: Die Konfessionsschulen wurden vereint, das Bürgerhaus gebaut, Steinweiler erhielt Bahnanschluss und schloss Partnerschaft mit Epinac in Burgund.
Kaum ein Bereich hat sich so stark gewandelt wie die Landwirtschaft. 1968 gab es noch zahlreiche kleine Betriebe mit Ackerbau, Tierhaltung, Tabak- und Weinbau. Heute sind es spezialisierte Großbetriebe und einige Winzerhöfe. Für die örtlichen Winzer war das Jubiläum Ansporn, einen besonderen Tropfen zu erzeugen: Er ist auf dem nahen Rosenberg gereift, ein würziger Grauer Burgunder, in 1.050 Flaschen abgefüllt, der länger gelagert seinen vollen Charakter entfaltet.
„Der Name Jubelstück fiel uns im Laufe der Geschichte ein“, so Frank Bohlender von der Winzergemeinschaft: „Wir hatten 2017 den frühesten Austrieb aller Zeiten, dann folgte Anfang April ein Frostereignis. Wir sahen überall erfrorene Triebe und dachten, das war‘s. Zum Glück haben sich die Reben erholt, aber wir mussten alles geben, um am Ende jubeln zu können.“
Mit großer Freude wurde das Jubelstück präsentiert. Die erste Flasche ersteigerte Landrat Dr. Fritz Brechtel für 150 Euro zugunsten der örtlichen Kindergärten. Er gratulierte der Ortsgemeinde ebenso zum Jubiläum wie Verbandsbürgermeister Volker Poß und Bürgermeister Claude Merckel aus Epinac. Moderiert wurde der kurzweilige Festabend von Birgit Winkler, Pfälzische Weinprinzessin 2010/11, und André Bohlender, musikalisch umrahmt von Matthias Wöschler am Klavier. (ebl)
