(Foto: figure eight)

Kandel. Kim Wehnes ist eine der besten Westernreiterinnen in Deutschland. Am 27. September 2018 wurde sie beim German Open EWU Turnier in Rieden (Oberpfälzer Landkreis Amberg-Sulzbach) in der Disziplin Senior Superhorse der Erwachsenen Deutsche Meisterin. „In meinem ersten Erwachsenenjahr gleich einen solchen Titel zu holen, damit hatte ich überhaupt nicht gerechnet“, erzählt Kim. Seitdem hat sie ihre Turnier-Aktivitäten auf Sparflamme geschaltet, um sich dem Studium zu widmen. „2018 bin ich direkt von den Deutschen Meisterschaften nach Mosbach im Odenwald gefahren, da fing eine Woche später mein Studium an. 2019 ging es mir lediglich um das Erreiten der notwendigen Punkte, dass ich in meiner Leistungsklasse bleiben kann, und das haben mein Pferd und ich auf einem Turnier geschafft“, freut sich die Meisterin.

Ihr Duales Studium im Fach Online-Medien dauert zwei Jahre. Während der Studienphasen an der Dualen Hochschule Mosbach kommt sie nur selten zum Reiten. Im Sommer absolvierte sie die zweite Praxisphase in der Zentrale von Baumarkt Hornbach. Da wohnte sie zu Hause in Kandel und konnte nach Feierabend und am Wochenende ihre Lieblingspferde satteln.

Das elterliche Trainingstable ist auf Westernreiten spezialisiert. Ihr Vater Oliver Wehnes ist ein erfahrener Pferdetrainer, Reitlehrer und mehrfacher Deutscher Meister. Ihre Mutter Kerstin Wehnes ist Vorsitzende der Ersten Westernreiter Union (EWU) Rheinland-Pfalz. „Mit fünf habe ich angefangen, richtig Interesse am Reiten zu zeigen. Das war schon auf einem erwachsenen Pferd, die Quarterhorses werden ja nicht so groß“, erzählt Kim. Viele Pokale und Champion Buckles zeugen von ihren Erfolgen.

(Foto: Equi shot)
(Foto: Equi shot)

„Mein Stammpferd ist heute Big Rodeo Rooster (13), es gehört einem sehr guten Freund von uns, steht auf unserer Anlage, mit ihm habe ich die Deutschen Meistertitel 2016 (Jugend) und 2018 gewonnen. Zusätzlich reite ich noch eines unserer eigenen Pferde, Ruf Commander (8), mit dem war ich auch schon recht erfolgreich.“

Seinen Ursprung hat das Westernreiten im Wilden Westen Amerikas. Über weite Gebiete erstreckten sich endlose Prärien, auf denen Rancher ihre Rinder weideten. Der Cowboy saß viele Stunden im Sattel. Er brauchte ein Pferd, das ausdauernd, trittsicher und sprintstark ist und in heiklen Situationen ruhig bleibt. Für die Arbeit mit dem Lasso musste der Cowboy eine Hand frei haben. Die einhändige Zügelführung ist ein besonderes Kennzeichen des Westernreitens. Ein weiteres ist der Sattel mit Sattelhorn, breiter Sitzfläche, hinterem Rand und langen Steigbügeln.

„Superhorse ist eine Kombination aus verschiedenen Disziplinen. ein richtiger Allrounder. Man muss die Voraussetzungen für die unterschiedlichen Disziplinen mitbringen, vielseitig und komplex.“

Nach dem Studium möchte Kim den Reitsport weiter betreiben. „Ich habe ein Studium mit guten Zukunftsaussichten gewählt, weil Reiten ein teures Hobby ist und ich mir das weiter finanzieren möchte. Das Preisgeld auch auf Profiturnieren hält sich in Grenzen.“ (ebl)