So voll wie auf diesem Archiv-Bild wird der Landauer Rathausplatz in diesem Jahr nicht werden. Die Stadt möchte dennoch für Weihnachtsstimmung sorgen. (Foto: Archiv)

Der Advent steht vor der Tür. Und noch bis vor wenigen Tagen waren sich die meisten sicher: Spätestens am ersten Adventswochenende gehen auch die ersten Weihnachtsmärkte wieder los – sehnlichst erwaretet nach der Zwangspause im letzten Jahr. Die Pandemie ist aber hartnäckig, die Impfquote zu niedrig, die Krankenhäuser wieder am Limit. Die Infektionskurve steigt exponentiell. Und auch wenn viele Experten genau das vorausgesagt haben, wollte man bis vor Kurzem die Hoffnung auf eine relativ normale Vorweihnachtszeit nicht aufgeben. Vor allem die Politik wollte das nicht. Nur so lässt sich erklären, warum so zögerlich und langsam Maßnahmen beschlossen werden. Noch Anfang November wurde in Rheinland-Pfalz gelockert, statt verschärft: Unter anderem sieht die Coronaverordnungen für draußen keinerlei Beschränkungen mehr vor. 

Veranstaltungen mit hunderten oder gar tausenden Menschen auf engem Raum können ohne Masken, ohne Abstand, ohne 3G stattfinden. Für Weihnachtsmärkte also optimale Voraussetzungen – wenn da dieses Virus nicht wäre. Noch bevor die Landesregierung mit neuen Regelungen einschreitet, entscheiden viele Veranstalter, ihre geplanten Märkte, Konzerte und Aufführungen freiwillig abzusagen. Andere verschärfen freiwillig die Regeln, statt 3G nur noch 2G, Einlasskontrollen und Maskenpflicht auch im Außenbereich usw. Aber die fehlende regelnde Grundlage verunsichert in der Branche, macht sichere Planungen quasi unmöglich und zu einer finanziellen Herausforderung. Kurzfristige Anpassungen, wie Einlasskontrollen oder vergrößerte Abstände, kosten Geld, Zeit und Personal – und das für eine Branche, die seit über 21 Monaten sowieso schon extrem gebeutelt ist. 

Das Pfalz-Echo wollte mit seiner Recherche zu den Weihnachtsmärkten der Region ein Lagebild erstellen und die Schwierigkeiten der Planung aufzeigen, noch Anfang November hatten einige Ortsgemeinden Pläne für die Adventszeit. Inzwischen sind jedoch fast alle Märkte abgesagt – so der Stand am Freitag, 19. November. Lediglich Landau und Bad Bergzabern planen weiter – unter Vorbehalt und mit möglichen Einschränkungen. Einige Gemeinden haben nun kleinere Aktionen angedacht – in der Hoffnung, dass diese wenigstens stattfinden können.

(Keine) Weihnachtsmärkte – ein Überblick

Abgesagt wurde mittlerweile der Weihnachtsmarkt in Rheinzabern. Mehrere Standbetreiber hatten Sicherheitsbedenken und daraufhin ihre Teilnahme widerrufen. Dadurch reduzierte sich die Zahl der Aussteller, die bedingt durch Corona schon stark reduziert war nochmals. In einer Sitzung wurde daraufhin vom Rat der Gemeinde beschlossen, den Anneresl-Markt abzusagen.

Auch in Hagenbach (St. Michaelsmarkt), in Herxheim (Adventsmarkt) und in Rülzheim wurde in den vergangenen Tagen die Absage der Veranstaltungen bekannt gegeben. 

In der Stadt Landau findet vom 25. November bis zum 21. Dezember der Kunsthandwerkliche Thomas-Nast-Nikolausmarkt statt. Das Konzept sieht vor, dass sich der Markt auf verschiedene Plätze in der Stadt verteilt. Darunter ist der Stiftsplatz, der Obertorplatz und der Rathausplatz. Dadurch kann für ausreichend Abstand zwischen den Ständen gesorgt werden. Ein besonderes Highlight wird es am Deutschen Tor auf dem Untertorplatz geben. Vom 25. November bis zum 9. Januar ist dort eine Eislaufbahn aufgebaut. Auf dem Obertorplatz steht ein Riesenrad. Das Kunsthandwerk präsentiert seine Arbeiten in einem ehemaligen Ladengeschäft in der Marktstraße 29. Auch das bekannte Etagenkarussell wird wieder seine Runden drehen. Verschiedene Glüh- und Imbissstände sorgen für das leibliche Wohl. Stände mit verschiedenen Geschenk- und Dekoartikeln runden das Angebot ab. Vorbehaltlich der Corona-Vorgaben des Landes, soll in Landau eine fiktive 3G-Regel zur Anwendung kommen. Dies bedeutet, das Besucher bei stichprobenartigen Kontrollen nachweisen müssen, dass sie geimpft, getestet oder genesen sind.

Der vorweihnachtliche Karolinenmarkt in Bad Bergzabern wurde nun leider auch wegen hoher Infektionszahlen abgesagt (hea/tom)