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Wörth. Der Nachweis von dunkler Materie und eine Reise in die Galaxien waren Thema des Vortrags von Dr. Bernhard Siebenborn, Forscher am IKP (Institut für Kernphysik) im KIT, der auf Initiative der Astronomie-AG am 21. November am Europa-Gymnasium Wörth stattfand.

Der Vortragende band ab dem ersten Satz die Aufmerksamkeit der Schüler von Klasse sieben bis 13 und die der Lehrer an sich. Er erklärte zuerst, wie groß man sich überhaupt die Milchstraße und die Galaxien im Universum vorstellen muss. Lobenswert dabei war, dass er mit besonders anschaulichen Beispielen arbeitete. So müsse man, wenn man durch alle Galaxien reisen und in jeder von diesen ein Selfie machen würde, 200 Millionen Euro für Festplatten ausgeben, um diese zu speichern. Auch arbeitete er sich von dem den Schülern bekannten Wissen, wie von bereits bekannten Lichtspektren, hin zu Spektren der Galaxien.

Die Frage, was genau dunkle Materie ist, an der er schon seit mehreren Jahren ohne feste Ergebnisse forscht, ist bei weitem noch nicht geklärt. Als ein Schüler genau diese Frage stellte, nannte Siebenborn trotzdem verschiedene Ansätze, wie man eventuell forschen müsste, um ansatzweise eine Antwort zu finden.

Auch von dem EDELWEiSS-Projekt, bei dem in den Alpen tief unter der Erde nach dunkler Materie gesucht wird, berichtete Siebenborn. „Die Suche nach Geldgebern für die äußerst kostspieligen Experimente stellt ein Problem dar, auch weil an Dingen geforscht wird, von denen erst in vielen Jahrzehnten bahnbrechende Erfolge zu erwarten sind“, so Siebenborn.
Die Astro-AG, 1992 gegründet, die heute von Karin Hammann, Christian Rupp und Angelika Antonatus geleitet wird, trifft sich jede Woche einmal abends mit zehn bis 15 interessierten und motivierten Schülern. Die Besonderheit der Astro-AG ist das Nutzen der Sternwarte des EGWs, die eine professionelle Beobachtung des Sternenhimmels ermöglicht. So können verschiedene Planeten wie Mars und Saturn beobachtet werden. Da das Beobachten oft wegen schlechter Wetterbedingungen nicht möglich ist, wird auch in der Theorie vieles erarbeitet.

Ein professioneller Vortrag im Rahmen der AG hatte diesen Winter sein Debüt. „Im Physikstudium stehen oft keine komplexen Themen wie dunkle Materie auf dem Lehrplan. Wir erarbeiten uns viel selbst, aber ein Vortrag von einem echten Experten ist natürlich noch mehr am Puls der Zeit“, so Karin Hammann. Das Ziel der Astro-AG sei es, alle Altersstufen für Astronomie zu begeistern. Antonatus bekräftigte: „Der Vortrag war ein voller Erfolg. Wir bemühen uns, damit wir häufiger solche besonderen Veranstaltungen organisieren können.“ (viv/Foto: Comfreak/pixabay)