Drohneneinsatz gegen den Maiszünsler

Vorführung des Maschinenrings Südpfalz im Feld bei Erlenbach

Zahlreiche Interessierte schauten sich die Vorführung an, in der Mitte Pilot Robert Schneider. (Foto: ebl)

Erlenbach. „Es ist das erste Mal, dass wir eine Drohne bei der biologischen Schädlingsbekämpfung einsetzen“, sagte Markus Glaser, Geschäftsführer des Maschinen- und Betriebshilfsrings Südpfalz, bei der Vorführung am 10. Juli in der Gemarkung nördlich von Erlenbach. Zahlreiche Landwirte schauten sich die Premiere an. Auf einem13 Hektar großen Maisfeld der Familie Runck & Schönung wurden Schlupfwespeneier zur Bekämpfung des Maiszünslers aus der Luft abgeworfen. Bisher geschah die Ausbringung in zeitraubender Handarbeit. Die Drohne erledigte vier Hektar in fünf Minuten. Dann wurde der Akku gewechselt und die Fracht nachgefüllt. Aus 15 Metern Höhe klinkte der Multikopter im Abstand von zehn Metern je eine verrottbare Kugel mit Schlupfwespeneiern aus, 330.000 Eier pro Hektar.

Schlupfwespen sind die natürlichen Feinde des Maiszünslers. Ihre Larven parasitieren die Schädlingseier und töten sie damit ab. „Dieses biologische Verfahren wird sei 43 Jahren angewendet und ist im ökologischen Landbau zulässig“, erläuterte Hermann Heitweiler vom Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum in Neustadt. „Neu ist, dass man es mit der Drohne macht. Der Wirkungsgrad der Schlupfwespen liegt bei 60 bis 80 Prozent, ein Pestizid vernichtet den Maiszünsler zu 90 Prozent. Das heißt, für den umweltschonend vorgehenden Landwirt ist es ein Risiko, er nimmt freiwillig geringeren Ertrag in Kauf. Die Methode ist auch etwas teurer als chemischer Pflanzenschutz, aber auf der anderen Seite haben wir keine Pestizide und Fungizide im Mais.“

„Den Mais verfüttern wir an unsere Legehennen“, so Landwirtschaftsmeisterin Petra Runck. „Wir haben 8.000 Legehennen in einem großen Freilandgehege bei Erlenbach. Dadurch, dass wir das Futter selbst erzeugen, ist es eine gute Ei-Qualität.“ Das Fluggerät wurde vom Partnermaschinenring Trier-Wittlich zur Verfügung gestellt und von dessen Geschäftsführer Robert Schneider gesteuert. „Im letzten Jahr haben wir das zum ersten Mal angeboten, weil bei uns die Nachfrage da war“, so Schneider. „Ungefähr 700 Hektar haben wir damit schon bearbeitet. Der Multikopter wird auch eingesetzt für Wildschadenkontrolle oder um eine Wiese vor dem Mähen auf Rehe abzusuchen.“ (ebl)