Die Südpfalz ist eine ideale Radfahrerregion. Es gibt touristische Routen, Trails für Mountain-Biker und ein gut ausgebautes Netz für Alltagsradler. Das PFALZ-ECHO hat Erfahrungen gesammelt.

Eine der beliebten touristischen Themenrouten ist der Winzer-Radrundweg, der auf 45 Kilometern rund um Landau durch malerische Winzerdörfer und Weinberge führt. Auf der Strecke laden Weinstuben, Wein-Cafés und Straußwirtschaften zu einem Zwischenstopp ein. Durch den Ausbau der B10 zwischen Godramstein und der A65 bestehen derzeit einige Umleitungen, betroffen ist auch der Winzer-Radrundweg. Über die aktuellen Umleitungen von touristischen und anderen Radwegen kann man sich unter www.radwanderland.de informieren.

Eine weitere Touristikroute, „Vom Riesling zum Zander“, verbindet den Haardtrand mit dem Rhein. Start- und Zielpunkt der 36 Kilometer langen Strecke sind der Weinstraßenort Pleisweiler-Oberhofen und Neupotz am Altrhein. Die Radler rollen durch sanft geschwungene Weinberge, Wiesen und Felder, genießen herrliche Aussichten und können in romantischen Dörfern einkehren. Außerorts überwiegen befestigte Wirtschafts- und Radwege; kürzere Abschnitte sind unbefestigt, aber gut zu befahren.

Mountainbiker finden vor allem im MTB-Park Pfälzerwald ihre Erfüllung. 20 Touren mit 900 Kilometer ausgeschilderten Wegen bieten einen schnellen Wechsel von steilen Anstiegen und technisch anspruchsvollen Abfahrten. Auch im ebenen Bienwald gibt es reizvolle Singletrails, mit feuchten Mulden, kurzen Schlammstrecken, über schmale Brückchen, urige Wurzeln und mitunter abgeknickte Bäume, die zum Absatteln veranlassen.

Dank der vielen Radwegweiser ist es für Radfahrer in der Region einfach, auf dem richtigen Weg zu bleiben. (Foto: ebl)

Alltagsradler betrachten das Radwegenetz unter anderen Aspekten. Sie möchten möglichst direkt und sicher ans Ziel kommen. Auch in dieser Hinsicht ist die Region gut ausgestattet, obwohl sich natürlich noch vieles verbessern lässt, sowohl inner- als auch außerorts. Wer z.B. mit dem Rad von Kandel nach Landau zur Arbeit fahren möchte, kann auf dem größten Teil der Strecke Radwege parallel zur Landstraße nutzen, nur zwischen Rohrbach und Impflingen nicht. Hier schweift der Radweg in die Weinberge ab. Viele radeln deshalb lieber ein paar Kilometer auf der Straße mit höherem Risiko, aber schneller.

Nachdem die Infrastruktur für Freizeit- und touristischen Radverkehr bereits seit vielen Jahren ausgebaut wird und auch ein dichtes Alltagsradwegenetz entstanden ist, sollen mit den Pendlerradrouten qualitativ hochwertige Verbindungen in verdichteten Räumen geschaffen werden. Der Schwerpunkt liegt auf dem Berufs- und Ausbildungsverkehr.
Die Machbarkeitsstudie für eine Radschnellverbindung zwischen Schifferstadt und Wörth wurde Anfang Juli vorgestellt. In der vom Verband Region Rhein-Neckar (VRRN) in Auftrag gegebenen Studie werden die vorhandenen Radwegebeziehungen analysiert und die Potenziale für eine schnelle, sichere und möglichst kreuzungsfreie Route ermittelt. Demnach können 89 Prozent (53,5 Kilometer) der Gesamtstrecke durch Anpassungen bereits bestehender Radwege realisiert werden. Netzlücken müssten auf 6,6 Kilometern geschlossen werden. Dazu zählen bei Wörth 1,6 km nördlich des Daimler LKW-Werks sowie ein möglicher Anschluss an die zweite Rheinbrücke.

„Wir entwickeln momentan ein regionales Gesamtkonzept für Radschnellwege, die Strecke von Schifferstadt nach Wörth ist dabei ein wichtiger Baustein“, so VRRN-Verbandsdirektor Ralph Schlusche. (ebl)

Wie sind Ihre Erfahrungen mit den Radwegen in der Region? Sind Sie oft mit dem Rad unterwegs? Schreiben Sie uns: redaktion@pfalz-echo.de.