Ehrenamtlich als Stadtfeuerwehrinspekteur tätig: Dirk Hargesheimer, Freiwillige Feuerwehr Landau. (Foto: ebl)
Ehrenamtlich als Stadtfeuerwehrinspekteur tätig: Dirk Hargesheimer, Freiwillige Feuerwehr Landau. (Foto: ebl)

Landau. Brandschutz ist eine Pflichtaufgabe der Kommunen. Nach den gesetzlichen Bestimmungen muss jede Gemeinde einen öffentlichen Brandschutz einrichten. In den Orten der Südpfalz finden sich genügend Freiwillige, die den Dienst tun. Würden Freiwillige nicht in ausreichender Zahl zur Verfügung stehen, könnten gemäß „Landesgesetz über den Brandschutz, die allgemeine Hilfe und den Katastrophenschutz“ (LBKG) Einwohner vom 18. bis zum vollendeten 60. Lebensjahr zum Pflichtfeuerwehrdienst herangezogen werden.

Freiwillige Feuerwehr Landau
Freiwillige Feuerwehr Landau

„Wir haben in Landau mit den Stadtdörfern zusammen etwa 220 freiwillige Feuerwehrleute, Männer und Frauen“, sagt Stadtfeuerwehrinspekteur Dirk Hargesheimer, der seine Aufgabe ebenfalls ehrenamtlich ausübt. „Hauptamtlich arbeiten nur die Gerätewarte in der Zentrale, Haardtstraße 4. Sie sind für die Pflege und Wartung der Geräte zuständig, vom Schlauch bis zur Atemmaske.“

Die Freiwilligkeit hat eine lange Tradition und funktioniert bis heute. Die Südpfalz ist insgesamt noch gut aufgestellt. Im nördlichen Rheinland-Pfalz sieht es schon schlechter aus, weil viele Arbeitgeber nicht mehr am Standort sind. „Das merken wir auch in Landau. Einer der großen Arbeitgeber war früher Gummi Mayer. Zahlreiche Feuerwehrleute, die dort beschäftigt waren, konnten tagsüber sofort in den Einsatz. Damit ist es vorbei. Auch viele Winzer sind heute nur noch Teilzeitwinzer und arbeiten tagsüber auswärts. Wenn jemand in Karlsruhe oder Ludwigshafen beschäftigt ist, scheidet er für den Ersteinsatz am Tag aus. Aber wir kriegen das organisatorisch noch auf die Reihe“, so der Inspekteur.

Historischer Spritzenwagen, Feuerwehr Landau (Foto: ebl)
Historischer Spritzenwagen, Feuerwehr Landau (Foto: ebl)

Den Angehörigen der Freiwilligen Feuerwehr ist es erlaubt, sich im Einsatzfall vom Arbeitsplatz zu entfernen, wobei die Löhne fortgezahlt werden. Für Selbstständige oder nicht Berufstätige gelten analoge Regelungen mit Pauschalbeträgen. 

In jedem Stadtdorf gibt es eine Jugendfeuerwehr (im Alter von zehn bis 16 Jahren) und in Landau-Stadt, Wollmesheim und Mörzheim auch Bambinifeuerwehren (sechs bis zehn Jahre). Mit 16 Jahren beginnt die Grundausbildung, die zwei Jahre dauert. Während der Grundausbildung können die Jugendlichen schon mit ausrücken. Aber erst ab 18 dürfen sie ein Atemschutzgerät tragen und voll in den Einsatz.

„Wir arbeiten in Ausrückgemeinschaften, damit wir auch tagsüber die Sollstärke erreichen“, erläutert Hargesheimer. „Wenn es z.B. in Godramstein brennt, werden die Einheiten Godramstein und Arzheim alarmiert. In jedem Landauer Stadtdorf gibt es  Stadtteileinheiten, bei denen auch Fahrzeuge stationiert sind.“

Die Einsatzbereiche haben sich aufgefächert: Brände stehen nicht mehr allein im Vordergrund. Die technischen Hilfeeinsätze haben zugenommen. Beide Bereich halten sich etwa die Waage. Dementsprechend hat die größte Feuerwehr der Südpfalz Fahrzeuge für Brandbekämpfung, technische Hilfe und für Gefahrstoffe. Die Drehleiter DL 24/12 hat eine Rettungshöhe von 24 Metern bei einer Ausladung von 12 Metern. Der Teleskopmast kommt bis zu 30 Meter hoch.

„Wir hatten schon Einsätze, wo wir durch das Auslösen des Rauchmelders Menschen retten konnten, die so tief und fest geschlafen haben, dass sie sonst erstickt wären. Von daher sind Rauchmelder ganz einfach notwendig“, bestätigt Hargesheimer, dessen Amtszeit bis 2024 geht. 

In der Schlauch-Waschanlage werden die Schläuche gewaschen und dehydriert. Bei der großen Wartung alle zehn Jahre werden alle Hydraulik-Schläuche ausgetauscht.

Blick in die Garbderobe. (Foto: ebl)
Blick in die Garbderobe. (Foto: ebl)

Einsätze werden auch außerhalb von Landau-Stadt gefahren, zur Unterstützung des Landkreises und umgekehrt. „Wir unterhalten einen gemeinsamen Gefahrstoffzug. Landau-Land hat keine Drehleiter, da fahren wir bei Bedarf in den Landkreis.“ Für die Öffentlichkeit werden die Einsätze im Internet dokumentiert. (ebl) 

www.feuerwehr-landau.de