Landau. Die Landschaft fotografierende oder Brände löschende Flugobjekte, eine Bodenplatte, die beim Begehen Strom erzeugt – jede Menge Technik gab es in der Süwega-Halle in Landau zu bestaunen. Dort trafen sich Ende Oktober private Hobbybastler und Tüftler, sowie verschiedene Vereine zum „Macherdaach“, veranstaltet von der Linux User Group Landau, den Freifunkern der Südpfalz, dem Amateurfunk Ortsverband Landau und den Initiatoren des „Zentrums für Technikkultur Landau“ (ZTL). Hintergrund des Treffens war, die regionale Macher- und Hacker-Szene zu fördern und ihnen die Möglichkeit zu geben sich zu präsentieren. Beim „haken“ geht es nicht darum Computer auszuspionieren sondern mit Experimentierfreude und Kreativität neue Wege zu finden und Probleme zu lösen.

Auch der Amateurfunk Ortsverband Landau war vor Ort. (Foto: tom)

Das ZTL befindet sich noch in der Gründung, und hat sich zum Ziel gemacht, den Zugang zu Bildung, Wissenschaft und Forschung zu fördern. Dabei steht der gemeinnützige Verein allen Menschen offen, die an genannten Themen interessiert sind und sich darüber austauschen möchten. Vorkenntnisse sind nicht notwendig, es werden Leute angesprochen, die etwas Neues lernen und Probleme auf unkonventionelle Weise lösen möchten. „Es geht um Technikkultur. Was man beobachten kann ist, das technische Maschinen, die eigentlich für industrielle Einsatzzwecke erfunden wurden, bei Leuten kreative Prozesse freisetzten. Aus denen entstehen dann neue Dinge, die nicht unbedingt im industriellen Zusammenhang Sinn machen, die aber Spaß machen und das möchten wir fördern“, so Thomas Schwichtenberg, einer der Initiatoren des Macherdaachs.

Dort stellten unter anderem die „Jugend forscht Schüler AG“ aus Neustadt, die schon viele Preise und Auszeichnungen erhielt, ihr Projekt „Löschdrohne“ vor. Dabei handelt es sich um ein Gerät, in das ein Subwoofer-Lautsprecher eingebaut ist, der mit einem Verstärker verbunden wurde. In einem kleinen Hohlraum wird die Luft, die durch die Schallwellen erzeugt wird, komprimiert und durch eine kleine Öffnung nach außen katapultiert. Mit der ausströmenden Luft kann ein kleines Feuer gelöscht werden.

Auch eine Bodenplatte, die beim Begehen Strom erzeugt hatten die jungen Forscher dabei. In die Platte sind sogenannte Piezo-Elemente verbaut, die, wenn sie in Schwingung versetzt werden, Strom erzeugen. „Die Bodenplatten kann man zum Beispiel auf Flughäfen verwenden, um Anzeigetafeln mit Strom zu versorgen“, so Jungforscher Philipp.
Der Amateurfunk Ortsverband Landau stellte neben anderem die Morsetechnik, die bei Insidern heute immer noch zur Anwendung kommt, vor. Außerdem wurde alles rund um den Amateurfunk präsentiert.

Die Jungforscher aus Neustadt mit ihrer Löschdrohne. (Foto: tom)

Als Privatmann kam Marcel Weilacher aus Landau zum Macherdaach. Der Softwareentwickler hat sich schon von jeher für Roboter interessiert. An seinem Stand konnte man zwei autonom fahrende Fahrzeuge sowie zwei Greifarme, die mit dem Laptop gesteuert werden, bestaunen. Die Modelle hat er aus verschiedenen Elementen unterschiedlicher Hersteller konstruiert. Aktuell arbeitet der Tüftler an einem Fahrzeug, dass die Wände im Haus abfährt und dabei den Grundriss aufzeichnet und diesen dann in einem auswertbaren Format ausspuckt, so Marcel Weilacher.

Auch der Mitveranstalter Freifunk Südpfalz war mit einem Stand vor Ort. Als Freifunk bezeichnet man ein von Bürgern organisiertes öffentliches und freies WLAN-Netzwerk. Ziel des Vereins ist es, eine größtmögliche Abdeckung zu erreichen, sodass von fast überall auf freies WLAN zugegriffen werden kann. Angesprochen werden sowohl Privatpersonen Gewerbetreibende sowie Kirchen, Vereine und öffentliche Institutionen. Interessierte beschaffen sich über Freifunk Südpfalz einen Router. Über diesen kann sich jeder ins WLAN-Netz einwählen. Dabei kommt die Verbindung über einen Server der Freifunker zustande, sodass das private Netzwerk des Router-Betreibers außen vor ist.

Max Gropper aus Edesheim stellte seine selbst gebauten Race-Copter vor. Dabei handelt es sich um Drohnen mit vier Propellern, die er beispielsweise für Landschaftsaufnahmen auf die Reise schickt.