„Es gab keine bedenklichen Werte“

    Noch immer treiben tote Fische auf dem Schwanenweiher. Foto: pdp

    Landau. Warum treiben tote Fische auf dem Schwanenweiher? Diese Frage beschäftigt seit Samstagabend nicht nur die Bürger, sondern auch den Landauer Beigeordneten und Umweltdezernenten Rudi Klemm sowie Ralf Bohde vom städtischen Umweltamt.

    In der Nacht zum Sonntag, 27. August, wurde die Landauer Feuerwehr von einem Bürger auf die toten Fische im Schwanenweiher aufmerksam gemacht. Diese rückte sofort mit zahlreichen Helfern aus, das THW und die DLRG schlossen sich an. Zusammen wurden erste Notfallmaßnahmen durchgeführt, um den Weiher mit Sauerstoff zu versetzen. Während die Helfer des THW die toten Fische abfischten, versuchte die DLRG mit Booten Wellen zu produzieren, um so den Schwanenweiher ebenfalls mit Sauerstoff anzureichern.

    Die Lage am Schwanenweiher hat sich stabilisiert. Foto: pdp

    „Das war eine erste notwendige und vernünftige Maßnahme“, sagte Rudi Klemm während eines Pressegesprächs am Montag im Landauer Rathaus. Eine Dauerlösung sei dies aber nicht.

    Warum es zu dem Umkippen des Sees und infolgedessen zu dem Sterben der mehr als 100 Fische gekommen ist, können sich zurzeit weder Klemm noch Bohde erklären. Dass das Umkippen unmittelbar mit den Sanierungsarbeiten einer Firma aus Bayern zusammenhänge, die am Mittwoch zuvor ein Mineralgemisch in den Weiher gepumpt hatte, um die ca. 50 Zentimeter dicke Schlammschicht am Grund des Sees aufzulösen und diesem Sauerstoff zuzuführen, glaube man nicht. „Wir können zurzeit nur spekulieren“, sagt Ralf Bohde. Dieser glaubt aber nicht daran nur einen „Schuldigen“ zu finden, es handele sich eher um ein Zusammenspiel mehrerer Umstände.

    Auch das Ausschalten des Grundwasserbrunnens in der Woche vor dem Vorfall, der in regelmäßigen Abständen frisches Wasser in den See pumpt, könne mit dem Fischsterben zusammenhängen: „Wir dürfen jetzt aber keine voreiligen Schlüsse ziehen und müssen die Ergebnisse der Messungen mit Ruhe und Bedacht auswerten. Erst dann können wir Maßnahmen ergreifen“, so der Umweltdezernent.

    Der Schwanenweiher drohte schon einmal vor knapp zehn Jahren umzukippen. Damals entschied man sich aufgrund der immensen Kosten dagegen, den See komplett auszubaggern und den Schlamm abzutragen. „Das Ausbaggern und die Entsorgung hätten mehrere Hunderttausend Euro gekostet“, so Klemm. Seitdem habe es jedoch keine großen Vorkommnisse mehr gegeben.

    Idyllischer Schwanenweiher im Landauer Ostpark. Foto: pdp

    Wichtig sei jetzt auch, noch einmal die Bevölkerung zu sensibilisieren. Vor allem an den Wochenenden fahren Familien an den Weiher und füttern die dort lebenden Enten und Schwäne – trotz Verbots. Diese würden durch die Fütterung vermehrt Kot produzieren, der sich am Grund des Weihers in Form einer Schlammschicht festsetzt. Dies könne mit ein Grund für das Umkippen des Schwanenweihers sein. (pdp)