Landau. Der Stadtrat hatte es so beschlossen. Die Fortschreibung des Einzelhandelskonzepts sollte der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Also luden Landaus Oberbürgermeister Thomas Hirsch, Stadtbürgermeister Dr. Maximilian Ingenthron in seiner Funktion als Baudezernent, Wirtschaftsförderer Martin Messemer sowie Stadtbauamtsleiter Christoph Kamplade zum Pressetermin ins Rathaus. Ein Termin, gespickt mit Begrifflichkeiten wie „nahversorgungsrelevantem Kernsortiment“ oder „zentrenrelevanten Warengruppen“. Die Protagonisten sprechen von „Filialisierung der Städte“ oder „Multichannel Strategien“. Im Kern geht es den Stadtverantwortlichen um die Attraktivität der Stadt Landau als „leistungsfähiger Einkaufsstandort“. Dafür sei es nötig, regelmäßig die verabschiedeten Konzepte zu prüfen und an aktuelle Entwicklungen anzupassen. Das sei nun geschehen, die Ergebnisse liegen vor, so Hirsch.

Grundlage bot das Einzelhandelskonzept der Stadt Landau aus dem Jahre 2010. Dieses habe sich zwar bewährt, müsse jedoch aufgrund verschiedener Entwicklungen im Umland oder zunehmender Konkurrenz aus dem Online-Handel fortgeschrieben, beziehungsweise weiterentwickelt werden, wie es aus Unterlagen der Stadt Landau hervorgeht. Für eine aktuelle Analyse wurde erneut das Büro Junker + Kruse aus Dortmund beauftragt. Die Ergebnisse dieser Analyse lesen sich zunächst wie ein Werbeprospekt der Stadt: Landau wird seiner Funktion als Mittelzentrum gerecht. Das Einzelhandelsangebot ist umfassend und differenziert, die Nahversorgung gut verteilt, Betriebsgrößen sind zeitgemäß und die Innenstadt verfügt über eine hohe städtebauliche Qualität. Trotz dieser durchweg positiven Bestandsaufnahme haben Junker + Kruse den Stadtverantwortlichen einige wichtige Handlungsempfehlungen an die Hand gegeben. Deren Umsetzung läuft bereits oder ist in Teilen schon abgeschlossen. Eine dieser Empfehlungen lautet „Definition einer Sortimentsliste“.

Bei der Auswahl der Angebote geht es um die Frage, welche Waren für die Nahversorgung von Relevanz sind und darum, welches Sortiment ausschließlich in einem definierten Zentrumsbereich vorgehalten werden darf. Diese Sortimentsliste wurde inzwischen angepasst. Der Vorschlag der Städteplaner sieht unter anderem vor, den Verkauf von Fahrrädern nicht mehr dem zentrumsrelevanten Sortiment zuzuordnen. Jeweils etwa 30 Warengruppen wurden so eingruppiert und sollen künftig die Zentrumsstruktur Landaus prägen.

Neben der Sortimentsliste zählen Ansiedlungsregeln, städtebauliche Ziele und ein Leitbild zu den strategischen Bausteinen des nunmehr vorliegenden Einzelhandelskonzeptes. Die Vorlage dieses Entwurfs soll Anfang 2018 innerhalb der Fraktionen des Stadtrats beraten und im Rahmen eines öffentlichen Bürgerforums am 1. Februar im Alten Kaufhaus diskutiert werden, so das weitere Vorgehen in Sachen Einzelhandelskonzept der Stadt Landau. Die Beschlussfassung ist für Mitte 2018 vorgesehen. (mda)