Mehr als 50 Prozent der Kitaplätze im Landkreis sind als Ganztagsplätze eingerichtet. (Foto: EvgeniT/pixabay)

Im Vergleich der Landkreise steht die Südliche Weinstraße bei der Versorgung von Ganztagesplätzen im oberen Drittel. Doch der von Eltern geäußerte Wunsch und Bedarf nach Ganztagsbetreuung ist weiterhin steigend. Dieser Situation trägt das Jugendamt jetzt Rechnung und stellte dem Kreistag eine Regelung vor, die mehr Flexibilität bei der Erhöhung der Zahl der Ganztagsplätze zulässt.

Landrat Dietmar Seefeldt meinte dazu: „Für uns zählt der Elternwille und wir wissen um die Situation gerade auch berufstätiger Eltern. Wir möchten diesem Bedarf entsprechen. Mit der neuen Regelung gibt es etwas mehr Flexibilität und Orientierung, ohne dass in jedem Einzelfall über die Erhöhung der Plätze und damit des Personals einzeln entschieden werden muss.“

Der Erste Kreisbeigeordnete und zuständige Dezernent Marcus Ehrgott skizziert die Ist-Situation: „Mehr als die Hälfte aller Kitaplätze in SÜW sind als Ganztagsplätze eingerichtet. Bei fast allen Planungsgesprächen war aber Thema, dass ein höherer Bedarf besteht. Da sich alle zehn Ganztagsplätze der Personalschlüssel um eine Viertelstelle erhöht, entstehen dadurch auch mehr Kosten. Daher bin ich froh, dass der Kreistag diese Entscheidung mitträgt.“

Grundsätzlich gilt, dass pro Gruppe nicht mehr als zwölf Ganztagsplätze eingerichtet werden dürfen. Wird dieser Schwellenwert überschritten, muss die Gruppe um drei Plätze reduziert oder zusätzliches Personal eingestellt werden. Bei 62 von 73 Kitas im Landkreis Südliche Weinstraße ist diese Schwelle bereits jetzt erreicht.

Im aktuellen Kita-Gesetz gibt es vor- und nachmittags einen Rechtsanspruch auf einen Kita-Platz. Nach dem Entwurf des neuen Kita-Gesetzes soll ab 2021 eine tägliche Betreuungszeit von regelmäßig sieben Stunden gewährleistet sein (Mittagessen inklusive). Damit müsste dann entsprechend der Anteil an Ganztagsplätzen steigen. Das Jugendamt rechnet dann mit einem Anteil von bis zu 90 Prozent. (per)