Kandel. Im Rahmen der zweiten Stufe des Förderprogramms „Starke Kommunen – Starkes Land“ haben die Stadt Wörth und die Verbandsgemeinden Kandel und Hagenbach das Konzept einer gemeinsamen Wirtschaftsförderung entwickelt. In dem strategisch wichtigen Raum im Süden des Kreises Germersheim zwischen Landau, Karlsruhe und Frankreich sollen neue Gewerbeflächen gemeinsam erschlossen und vermarktet werden.
Angelegt auf die nächsten 20 bis 40 Jahre könnte ein Gewerbe-Hotspot von überregionaler Bedeutung Platz greifen, nicht an der Kreisentwicklungsplanung vorbei, sondern ergänzend dazu. Über den Stand der Sondierungen hat Michael Kleemann vom beauftragten Planungsbüro Stadtimpuls, Landau, schon mehrfach in den kommunalen Gremien berichtet.
Nach der Profilbildung soll Wörth die Bereiche Industrie und Logistik, Hagenbach Kleingewerbe und Handwerk und Kandel wissensbasierte Gewerbe und Dienstleistungen übernehmen. Ausgehend von der voraussichtlichen Entwicklung in Karlsruhe und Umfeld und unter der Annahme, dass ca. ein Viertel auf die Südpfalz überschwappt, ermittelte Kleemann einen Flächenbedarf zwischen 130 und 150 Hektar. Ein neues Gewerbegebiet könnte zwischen Wörth und Hagenbach entstehen, ein zweites bei Kandel. Für die Verbandsgemeinde Kandel hat Kleemann unter Berücksichtigung von Naturschutz, Landschaftspflege, Landwirtschaft und Hochwasserschutz drei Optionen unterbreitet, über die der Ausschuss für Bau und Verkehr am 30. Januar und der Verbandsgemeinderat am 6. Februar abstimmten.

Die erste Option bezieht sich auf das Areal östlich der Autobahnausfahrt Kandel-Mitte und nördlich der L549, die zweite auf Flächen nördlich und südlich des zweiten Gewanneweges vom Feuerwehrgerätehaus bis zur A65 und die dritte Option auf Flächen an der Autobahnausfahrt Kandel-Nord, die nahe dem Gewerbegebiet Horst liegen.
Verbandsbürgermeister Volker Poß wies darauf hin, dass man bisher nur über Optionsflächen und Suchräume spreche. Die Machbarkeitsstudie werde vom Innenministerium und vom Wirtschaftsministerium in Mainz positiv beurteilt.
Sowohl der Ausschuss als auch der Verbandsgemeinderat stimmten für die dritte Option. Verbandsbürgermeister Poß wurde ermächtigt, auf der Grundlage der bisherigen Überlegungen weitere Gespräche und Verhandlungen zu führen. Im Rahmen der Fortentwicklung der interkommunalen Gewerbeentwicklungsstrategie sind die Stadt Kandel und die Ortsgemeinden zu beteiligen mit dem Ziel, eine für alle Beteiligten verbindliche raumordnerische Vereinbarung abzuschließen. (ebl)