Kandel. Der rheinland-pfälzische Justizminister Herbert Mertin hat am . 7. September die frühere Direktorin des Amtsgerichts Kandel Michaela Winstel verabschiedet und ihren Nachfolger Herbert Schmitt offiziell in sein Amt eingeführt. Zu der Feierstunde im Tagungsraum des Feuerwehrgerätehauses Kandel konnte Ulrike Müller-Rospert, Präsidentin des Landgerichts Landau, viele Gäste aus Politik, Wirtschaft, öffentlichem Leben und Rechtswesen begrüßen.

Wie Staatsminister Mertin ausführte, war Michaela Winstel seit Oktober 2012 Direktorin des Amtsgerichts Kandel. „Dass das Amtsgericht in der Landauer Straße steht, haben Sie offensichtlich als Wink mit dem Zaunpfahl verstanden, denn nach etwas mehr als fünf Jahren zogen sie weiter ans Amtsgericht Landau. Dort sind sie nun seit März die neue Direktorin“, sagte Mertin. Durch außerordentliche Integrations- und Teamfähigkeit habe sie maßgeblich zur guten Atmosphäre beigetragen.

Herbert Schmitt, Staatsminister Herbert Mertin, Michaela Winstel (von links). (Foto: ebl)

Ihr Nachfolger Herbert Schmitt ist seit 24 Jahren Richter in Kandel, ein echtes „Urgestein“. Im Februar 2010 wurde er zum Vertreter des Direktors bestellt. Während der zehnmonatigen Vakanz 2012 führte er die Verwaltungsgeschäfte nahtlos fort. Seit 14. Mai ist er Direktor. „Sie haben in den zurückliegenden knapp 25 Jahren eindrucksvoll gezeigt, dass Sie mit Leib und Seele Amtsrichter sind. Für Ihre neue Aufgabe wünsche ich Ihnen eine glückliche Hand, die zuweilen nötige Ausdauer und vor allem, dass Sie sich Ihre vorbildliche Berufseinstellung stets bewahren mögen“, so Mertin.

Verbandsbürgermeister Volker Poß dankte Michaela Winstel im Namen für die gute Zusammenarbeit. Bei ihrer Einführung 2012 habe er gesagt, dass hier nahezu ausschließlich friedliebende und redliche Bürger leben. Das gelte heute noch, obgleich man von außen betrachtet anderer Meinung sein könnte, sagte Bürgermeister Poß mit Bezug auf die Ereignisse nach der Bluttat im Dezember 2017. Die große Masse der Demonstranten komme von außerhalb. „So sind wir in Kandel nicht. Wir distanzieren uns von Hass und Hetze, von Fremdenfeindlichkeit und Rassismus.“

Pavel Khlopovskiy umrahmte die Feierstunde musikalisch. (Foto: ebl)

Von der Landes- und Bundespolitik forderte Poß Konsequenz, z.B. in der zügigen Abwicklung von Asylverfahren, in der zeitnahen Ahndung von Straftaten wie bei Deutschen. „Nur so lässt sich bei vielen unserer Mitbürger das Vertrauen in den Rechtsstaat wahren“, mahnte Poß. Dem neuen Direktor Herbert Schmitt wünschte alles Gute und viel Erfolg.
Weitere Grußworte sprach die Vorsitzende des Anwaltvereins für den Landgerichtsbezirk Landau Gabriele Schenkenberger, der Präsident der Notarkammer Pfalz Dr. Norbert Kiefer, die Leitende Oberstaatanwältin Angelika Möhlig und der Vorsitzende des Richterrats im Landgerichtsbezirk Volker Minig. Musikalisch umrahmt wurde die Feierstunde von dem Gitarristen Pavel Khlopovskiy. (ebl)