Landau. Im Landauer Galeerenturm stellte die Gesellschaft der Niederländter im Beisein von Oberbürgermeister Thomas Hirsch, Bürgermeister und Kulturdezernent Dr. Maximilian Ingenthron, sowie Sponsoren des Projekts die restaurierten Wand- und Deckengemälde des Landauer Kunstmalers Adolf Kessler der Öffentlichkeit vor. Auch viele Nachfahren des Künstlers waren anwesend. Kessler war zu seiner Zeit ein bedeutender pfälzischer Impressionist, Porträt-und Freskenmaler. Im Jahre 1907 wurde in Landau eine Sozietät der Niederländter gegründet. Gründungs- und Versammlungsort war damals ein kleines Wachtürmchen, „Hohe Schanze“ genannt, ein Relikt aus der Stadtbefestigung Landaus, auf dem jetzigen Gelände der Pestalozzischule. Nach Schleifung der Festung und dem damit verbundenen Abriss des Turmes traf man sich in diversen Gaststätten, bevor im Jahre 1926 die Stadt Landau der Gesellschaft den Galeerenturm für ihre Zusammenkünfte zur Verfügung stellte. Ins Leben gerufen hat die „Gesellschaft der Niederländter“ im Jahre 1870 der bayrische Reiteroffizier Ludwig von Nagel. Ihm war das Kasernenleben zu langweilig, so dass er beschloss sich mit kreativen Gleichgesinnten regelmäßig zu treffen und sich unter anderem der Malerei, dem Musizieren oder der Dichterei zu widmen.

Die restaurierten Gemälde zeigen ehemalige Mitglieder der Niederländter. (Foto: tom)

Im Jahre 1927 trat Adolf Kessler in die Landauer Sozietät der Niederländter ein. Als Einstandsgeschenk fertigte er im Versammlungsraum der Gesellschaft von 1927-1929 fünf Gemälde an Decke und Wänden. 1957 wurden die Werke von ihm selbst überarbeitet. Im laufe der Jahre zeigten die Kunstwerke deutliche Spuren von Schmutzablagerungen, Auskreidungen und Putzfehlstellen. Im Jahre 2015 fasste man den Entschluss zur Restaurierung der Gemälde um diese der Nachwelt zu erhalten, wie Wilhelm Hauth, Vorsitzender der Landauer Gesellschaft der Niederländter erklärte. Vom Landesdenkmalamt in Mainz bekam man eine Liste möglicher Restauratoren. Letztendlich beschloss man die Arbeit in die Hände der renommierten Landauer Kirchenmalermeisterin Sabine Scherer zu geben. Ein erstes Gutachten verschaffte Überblick über den Arbeitsaufwand und die Kosten. „Es war von Anbeginn klar, dass wir zur Realisierung des Projekts Sponsoren finden mussten“, so Hauth. Bei der Präsentation dankte Wilhelm Hauth den Unterstützern, unter ihnen die Hornbach Stiftung, die Dieter Kissel Stiftung, die Karl Fix Stiftung und vielen anderen, recht herzlich. „Wir sind stolz und dankbar, das es mit ihrer Hilfe gelungen ist den beginnendenZerfall aufzuhalten und die Kunstwerke für viele weitere Jahre zu erhalten“, sagte Hauth. (tom)