Grundwasser im Raum Herxheim mit Nitraten belastet

Aktuelle Messergebnisse des VSR-Gewässerschutzes liegen vor

Lina Remme und Harald Gülzow untersuchen eine Wasserprobe im Labormobil. (Foto: VSR-Gewässerschutz)

Herxheim. Viel zu hohe Nitratwerte im Grundwasser hat der VSR-Gewässerschutz bei den Brunnenwasserproben festgestellt, die im Rahmen der Informationsveranstaltungen am 10. Juli in Herxheim beim Labormobil abgegeben wurden. In jeder vierten untersuchten Probe lag die Nitratkonzentration oberhalb des Grenzwertes der deutschen Trinkwasserverordnung von 50 Milligramm pro Liter. Insgesamt wurden bei der Untersuchung das Wasser aus 85 privat genutzten Brunnen aus dem Raum Landau – Germersheim – Kandel mit Herxheim im Zentrum analysiert.

Der gewerbliche Gemüseanbau führt zu einer hohen Nitratauswaschung ins Grundwasser. Da bereits ein geringer Stickstoffmangel zu optischen Auffälligkeiten führt, wird auf dem Feld das Gemüse weit über den Bedarf der Pflanze hinaus gedüngt. Die Mitglieder vom VSR-Gewässerschutz fanden bei der Untersuchungen 239 Milligramm Nitrat pro Liter in einem privat genutzten Brunnen in Weingarten. Weitere mit Nitraten sehr stark verschmutzte Brunnen fanden die Gewässerschützer auch in Hochstadt mit 121 Milligramm pro Liter (mg/l), in Offenbach mit 104 mg/l, in Ottersheim mit 101 mg/l, in Bellheim mit 223 mg/l, in Hördt mit 134 mg/l, in Insheim mit 101 mg/l, in Herxheim mit 131 mg/l und in Kandel mit 102 mg/l. Das Wasser ist wegen der Überschreitung der Trinkwasserverordnung nicht mehr zum Trinken geeignet. Besonders wichtig ist außerdem, dass derart belastetes Wasser nicht zum Befüllen eines Fischteichs genutzt wird. Es besteht die Gefahr, dass es zur Massenvermehrung von Algen kommt. Abgestorbene Algen können zu Fischsterben führen. Nitratbelastetes Grundwasser führt beim Bewässern zu einer zusätzlichen Düngung. Diese muss in die Berechnung über den Stickstoffbedarf der angebauten Pflanzen miteinbezogen werden. Nur so kann eine Überdüngung und eine Nitratanreicherung in Gemüse verhindert werden.

Noch bis Ende September kann dem VSR-Gewässerschutz eine Wasserprobe zur Analyse zugesendet werden. Weitere Informationen dazu gibt es unter www.vsr-gewässerschutz.de. (per) (Titelfoto: VSR-Gewässerschutz)