Heimat: Ein Ort oder doch ein Gefühl?

Pfalz-Echo-Umfrage: Was bedeutet Heimat für die Südpfälzer?

Heimat wird als Verbundenheit zu einem Ort bezeichnet, an dem Freunde und Familie leben. Doch auch Landschaft und die Kultur der Region zählen dazu. Im Zuge der Debatte im Landtag, kommt die Frage auf, ob ein Heimatminister sinnvoll wäre, der sich der Erhaltung von Kultur und traditioneller Werte widmet. Die Südpfälzer haben viele Emotionen zu diesem Thema, über die sie mit dem PFALZ-ECHO gesprochen haben. (viv)


Selina Schultz, Maximiliansau:
Ich bin in Bayern geboren und im Kleinkindalter in die Pfalz gezogen. Ich fühle mich daher mit keinem Bundesland verbunden, sondern mit ganz Deutschland. Volksfeste, bei denen das komplette Dorf zusammen kommt, finde ich schön. Toll ist auch die Verbundenheit unter den Menschen und dass alle immer freundlich sind, egal ob man sich kennt oder nicht. Ein Heimatminister macht in meinen Augen Sinn.


Marina Braun, Neuburg:
Heimat ist für mich ein Ort, an dem ich schon immer lebe. Da ich von Karlsruhe in die Pfalz gezogen bin, bin ich mit Neuburg nicht so verwurzelt. Im Bezug auf meine Familie würde ich es sogar als Heimat bezeichnen, denn Heimat ist auch immer da, wo die Lieben sind. Ich denke, es gehört dazu, dass man Traditionen sowie Dialekte erhält, auch wenn man selbst zugibt, dass man vielleicht nicht den schönsten Dialekt spricht.


Rosemarie Kaiser, Karlsruhe:
Ich komme sehr gerne hierher, die Region ist vielfältig. Die Menschen sind freundlich, herzlich und gastfreundlich. Zurzeit gefällt mir Karlsruhe weniger, weil die ganze Stadt eine einzige Baustelle ist. Ich finde es sehr schade, dass die Jugend oft beruflich aus den Dörfern wegziehen muss. Die alten Menschen werden quasi im Stich gelassen, denn es kann sich niemand um sie kümmern.


Sabine Kreusch, Landau:
Ich finde, dass die Südpfalz eine schöne Region ist, auf die man auch stolz sein kann. Ich schätze die Vitalität der Menschen, die schöne Landschaft und das angenehme Klima. Ich verreise gerne, komme aber immer wieder gerne nach Hause zurück. Landau ist eine schöne Kleinstadt. Die Dörfer hier sind sehr schön, aber oftmals schlecht versorgt. Es soll sich eben auch rentieren, wenn irgendwo ein Geschäft eröffnet wird.


Willy Kreusch, Landau:
Ich lebe schon seit mehr als 50 Jahren in Landau und lebe hier auch wirklich gerne. Ich bin stolz auf meinen Wohnort. In der Region kann man sehr gut wandern gehen und sich die schönen Weinberge ansehen. Außerdem haben wir hier in Landau alle Einkaufsmöglichkeiten. Früher war es auch wichtig, dass es hier gute Schulen für unsere Kinder gibt.


Valeria Schmitt, Neuburg:
Ich bin zwar nicht wirklich stolz auf die Region, aber finde es toll hier zu wohnen. In der rheinischen Tiefebene findet sich Flachland, wenn man eine Stunde fährt ist man im Pfälzer Wald und kann wandern gehen. Es gibt aber auch große Städte. Ich denke, dass wir einen Heimatminister brauchen, der dazu beiträgt, dass sich auch die Menschen in den Dörfern nicht alleingelassen fühlen.