Spätestens im Monat April erwachen mit den ansteigenden Temperaturen in unseren Breiten die Natur und somit auch unsere Bienenvölker. Während im März durchaus noch winterliche Bedingungen herrschen können und er den Bienen manchmal nur wenige Flugtage bietet, explodiert im April die Natur förmlich und auch die Bienenvölker profitieren von dem reichen Nektarangebot, der sogenannten Frühtracht, und entwickeln sich rasch. Nun ist die Zeit der Obstblüte einerseits für Imker und Bienen eine wichtige Tracht zur Honigernte, aber zum anderen wird nun durch die Bestäubung der Grundstein für die kommende Ernte gelegt. Hier sichern die Bienen in Zusammenarbeit mit vielen weiteren Insekten durch ihre Bestäubungsleistung letztendlich die Ernährung für alle Menschen weltweit.

Wir wissen, dass Insekten in unserer Kulturlandschaft Not leiden, es wird vom Artenrückgang und sogar vom Insektensterben gesprochen. Im Grunde genommen tragen wir alle direkt oder indirekt dazu bei, sei es als Verbraucher oder Produzent, denn unsere Lebens- und Ernährungsweise macht eine intensive Landwirtschaft erforderlich. Gerade weil jeder zum Insektensterben beiträgt, kann auch jeder etwas dagegen tun. Das kann damit beginnen, dass z. B. der eigene Garten insektenfreundlich, d. h. mit blühenden Pflanzen, gestaltet wird, anstatt seinen Garten mit sterilen Stein- und Grasflächen anzulegen.
Wir Imker sind – was das Insektensterben betrifft – ganz besonders gefragt. Denn nur durch die Imker ist es gewährleistet, dass Honigbienen in ausreichender Zahl zur Verfügung stehen. Aber Bienen bedürfen intensiver Pflege, damit sie ihre Bestäubungs- und Honigleistungen erfüllen können. Deshalb ist es erfreulich, dass sich wieder vermehrt Menschen mit Bienen beschäftigen. Das stellt einen aktiven Beitrag zum Erhalt der Insekten dar. Viele Verbraucher haben inzwischen diese Zusammenhänge erkannt und kaufen deshalb ihren Honig beim örtlichen Imker. Das bedeutet nicht nur kurze Wege durch den Kauf regionaler Produkte, sondern trägt mit dazu bei, dass die Arbeit der Imker durch die Gesellschaft eine Wertschätzung erhält.

Für den Imker gibt es im April viel zu tun. Die wachsenden Bienenvölker müssen erweitert werden, brauchen nun den Honigraum und die Völker der Wanderimker müssen zu der Tracht transportiert werden. Gegen Ende des Monats steht in der Regel die erste Honigernte an und es gibt auch schon die ersten Bienenschwärme, um die sich der Imker nun kümmern muss.“ (per)