Mitten im Winter Bienen und anderen Bestäubern helfen, geht das überhaupt? In der monatlichen Kolumne, die die PFALZ-ECHO-Leser durch das ganze Jahr begleiten soll, gibt es Anregungen für alle, denen die Natur am Herzen liegt.

Kornelkirschen-Strauch. (Foto: honorarfrei)

Zum Jahresbeginn werden Blühsträucher gepflanzt und damit den Insekten ein reich gedeckter Tisch bereitet. Michael Lied, von der Baumschule Lied in Godramstein, erklärt: „Die Kornelkirsche, zum Beispiel, sieht im Garten nicht nur hübsch aus. Sie blüht sehr früh und stellt eine frühe Nektarquelle für Insekten dar. Im frühen Herbst erfreuen sich dann die Vögel an den Beeren und finden Nahrung für den Winter. Zur Pflanzung im Winter empfiehlt der Pflanzenfachmann außerdem alle Berberitzen- und Ligusterarten, Weißdorn, Pfaffenhütchen und Hartriegel, allesamt stark blühende, pflegeleichte Wildsträucher mit geringen Ansprüchen an den Boden.

Gerade jetzt, in der laubfreien Zeit, ist auch der richtige Zeitpunkt für die Herstellung von Weide- und Haselstecklingen. Durch ihre frühe Blütezeit haben sie für Honigbienen einen besonderen Wert, weil sie zeitig die Pollenversorgung für die Aufzucht der ersten Brut gewährleisten. Man schneidet 20 Zentimeter lange Äste und steckt sie zu drei Vierteln in feuchten Sand, damit sie Wurzeln entwickeln. Im Juni können dann die Weidestecklinge, im Oktober die Haselstecklinge vorsichtig aus dem Sand entnommen und in einen Blumentopf oder ins Freie gepflanzt werden.

Schon im folgenden Februar erfreuen sich an milden Tagen die ersten Bienen an den Weidekätzchen und Haselblüten. Bis dahin schaut der Imker am Bienenstand bei den Honigbienenvölkern nach dem Rechten: Sind die Fluglöcher frei von Blättern oder Schnee und die Mäusegitter am Platz? Hat nach dem starken Wind jeder Stock noch seinen Deckel? Alle können mithelfen, dass es bald wieder kräftig summt und die fleißigen Bienen Blumen, Sträucher und Bäume bestäuben. (per)

Weitere Informationen gibt es unter www.imkervereinbadbergzabern.de.