Immer diese Nachbarn …

Mahlzeit! Die Pfalz-Echo-Mittagspausen-Kolumne

Haus an Haus und Tür an Tür. (Foto: pixabay)

Rauchschwaden, die aus dem Aufzug ziehen, dampfende „Hinterlassenschaften“ im Vorgarten und leicht bekleidete ältere Herren – fast täglich kommt Paula mit neuen, verrückten Geschichten im Gepäck in den Pausenraum – und die Hauptrolle darin spielen immer ihre Nachbarn. Paula ist ein sehr geselliger und friedfertiger Mensch, sie grüßt brav oder hält kurz für ein Pläuschchen inne, wenn sie einem ihrer Nachbarn im Flur oder der Tiefgarage begegnet, aber das, was sie im Laufe der letzten Monate beobachtet hat, bringt selbst die friedfertige Paula zur Weißglut:

„Reg dich nicht auf, Paula“, versucht Herr Schmidt in der Mittagspause zu beschwichtigen. „Von solchen Nachbarn kann jeder Geschichten erzählen. Unser Nachbar platziert sich mit Vorliebe genau zu dem Zeitpunkt auf seinem Balkon und zündet sich eine Zigarette an, wenn meine Frau gerade unsere frisch gewaschene Wäsche auf unserem Balkon aufgehängt hat.“

Auch Günther kann eine Geschichte über seine Nachbarn zum Besten geben: „Ich hab letztens einen kleinen Zettel mit der Notiz ‚Kann heute etwas lauter werden‘ in meinem Briefkasten gefunden. Was mich dann aber nachts erwartete, waren hämmernde Bässe, knallende Türen und lautes Gekreische. Auf meine Bitte, etwas Rücksicht zu nehmen, lud man mich nur dazu ein, einfach mitzufeiern“, Günther verdreht die Augen. „Gerne, wenn die nächste Feier an einem Wochenende stattfindet und nicht inmitten der Arbeitswoche!“

„Ich habe mal beobachtet, wie unsere Nachbarin die Gemeinschafts-Mülltonnen durchwühlt hat. Kurz darauf stand sie mit einem in mehrere, meiner Meinung nach, kleine Teile zerrissenen Karton vor  unserer Haustür, und warf mir die Fetzen mit den Worten entgegen: ‚Das ist nicht klein genug!‘“, berichtet Herr Schmidt von einer weiteren Nachbar-Begegnung.

„Ich weiß gar nicht, was ihr mit euren Nachbarn habt“, sagt Elli. „Ohne DHL wüsste ich gar nicht, wie meine Nachbarn aussehen – und nur noch zweimal Pakete annehmen, dann habe ich die Geschenke für das nächste Weihnachtsfest alle zusammen.“