Mit einer von Jagdhornbläsern umrahmten Feierstunde in Edenkoben wurden die „Wilden Wochen“ – eine Initiative der Kreisgruppen Südliche Weinstraße und Germersheim, des Landesjagdverbands Rheinland-Pfalz e. V. und der Tourismusvereine Südliche Weinstrasse e. V. und Südpfalz-Tourismus Landkreis Germersheim e. V., nun offiziell eröffnet. Rund 20 Gastronomen, die sich an der Aktion beteiligen, bringen im November und Dezember Wildbret aus dem Pfälzerwald, dem Bienwald und den Rheinauen auf den Tisch. Sie haben ihre Häuser mit einem entsprechenden Schild markiert und werden von den beiden Tourismusvereinen mit einem neuen Flyer und auf der offiziellen Webseite beworben.

(Foto: Christian Ernst)

„Unser Ziel ist es, mit den Wildwochen Südpfalz Einheimische und Gäste für Wild aus heimischer Jagd zu begeistern“, erklärte Landrat Dietmar Seefeldt bei seiner Begrüßung. „Das ist auch nicht schwer, denn Wildbret – also das verzehrbare Fleisch von freilebenden Tieren, die dem Jagdrecht unterliegen – ist ein sehr hochwertiges Fleisch mit hohem Mineralstoff- und Vitamingehalt bei gleichzeitig geringem Fettanteil. Und wer Wildfleisch statt Rind- oder Schweinefleisch aus Massentierhaltung isst, leistet obendrein einen Beitrag zum Klimaschutz weil das Futter im heimischen Wald reichlich vorhanden ist und nicht mit großem CO2-Ausstoß von weither transportiert werden muss. Außerdem unterliegen die Tiere keinem Schlacht- und Transportstress.“

„Die Wildwochen sind eine gemeinsame Aktion unserer beiden Landkreise, Produkte aus der Region zu fördern. Das Fleisch von Wildschwein, Reh- und Rotwild aus dem heimischen Wald gilt als natürliches und regionaltypisches Lebensmittel, weil es im Gegensatz zu den Nutztieren des Menschen in seiner natürlichen Umwelt lebt. Wir freuen uns sehr darüber, dass viele Gastronomen bei den hiesigen Jägern Fleisch einkaufen und so dafür sorgen, dass das geschossene Wild auch eine sinnvolle und äußerst schmackhafte Verwendung findet. Regionaler und mehr Bio geht gar nicht“, so Landrat Dr. Fritz Brechtel.

Den Wald im Gleichgewicht halten

Kreisjagdmeister SÜW Jörg Sigmund erklärte, dass es aktuell besonders viele Wildschweine gibt, weil sie so viel Nahrung finden. „Wegen des langen warmen Sommers wurden die Früchte sehr früh reif und es gibt besonders viele und große Buchäckern, Eicheln und Kastanien. Der Tisch ist für die Tiere reich gedeckt. Weil viele Schweine aber auch viele Schäden bedeuten, sind wir Jäger verpflichtet, Wild zu schießen, um Überpopulationen zu vermeiden.“ Er erinnerte damit an die Rolle der Jäger als nachhaltige Nutzer und leidenschaftliche Schützer der Natur, die dafür sorgen, dass der Wald im Gleichgewicht gehalten wird. (per)

Nähere Infos zu den Wilden Wochen gibt es unter www.soschmecktdiesuedpfalz.de/wilde-wochen