Großfischlingen. „Nicht von Corona unterkriegen lassen“ heißt es bei den Initiatoren des Kongo-Hilfsprojekts Keep Smiling. Der lange geplante und ausverkaufte Spendenabend in Großfischlingen musste abgesagt werden. Nun findet er am 16. Mai dennoch statt: digital, aber trotzdem mit Essen, Trinken und Versteigerung. Ein organisatorischer Husarenstreich für einen guten Zweck.

Als sich abzeichnete, dass der lange geplante Spendenabend mit Versteigerung, Abendessen und kleinem Kulturprogramm aufgrund des aktuellen Versammlungsverbots nicht stattfinden kann, war Initiator Torsten Braun geknickt. „Die Leute warten auf unsere Hilfe. Wir haben die lange ersehnte Trinkwasseranlage zugesagt.“ Doch mittlerweile strahlt der umtriebige Pfälzer wieder. Er ist intensiv mit der Vorbereitung des Abends beschäftigt, der im vergangenen Jahr über 6.000 Euro Spenden einbrachte. Es wurde getüftelt, beraten, organisiert und Technik ausbaldowert. Nun steht dem digitalen Spendenabend nichts mehr im Wege. Versteigerung und Kulturprogramm können stattfinden. Der Clou: Sogar für gemeinsames Essen und Trinken wird gesorgt.

Der Versteigerungshammer kann fallen wie geplant. Eine Reihe von Sponsoren haben allerlei Angebote gespendet, von Kunsthandwerk über einen exklusiven Nudelkorb, und eine Wetterwanderung bis zur Weinprobe, die nun versteigert werden. Dazwischen gibt es Erzählungen vom ersten Kongoprojekt – dem Bau einer Schule – sowie ein kleines Kulturprogramm mit Musik und Mundartgeschichten von Michael Konrad („Ich mään jo blooß“) sowie von Chako Habekost („Elwenfels“). Gemeinsam mit dem Partyservice Rohr & Fechter ist es gelungen, ein Menu mit zwei Vorspeisen, drei Hauptgerichten und zwei Desserts zur Auswahl anzubieten. Es wird nachhaltig verpackt in Gläsern bis 20 km Entfernung ausgeliefert, inklusive einer Auswahl von vier Weinen. Zur Teilnahme benötigt wird nur ein PC mit Internetanschluss und Mikrofon.

Die Keep-Smiling-Hilfe ist dringend notwendig: Die Demokratische Republik Kongo mit über 80 Millionen Einwohnern ist eines der ärmsten Länder der Erde. Das Bruttoinlandsprodukt beträgt nur 776 Dollar pro Kopf (Deutschland: 43.000). Der bitterarmen Bevölkerung fehlt es am Nötigsten: Transportwege, Wasserversorgung und Gesundheitswesen sind desolat. Zukunftspläne können die meisten Familien kaum entwickeln. Der Kampf ums tägliche Überleben bestimmt den Alltag. „Da kann man nur helfen, wenn man mit den Leuten vor Ort arbeitet und häppchenweise das Geld für ganz konkrete Projekte vergibt,“ sagt Torsten Braun. Und: „Wir helfen, dass die Menschen so viel wie möglich selbst vor Ort machen können, damit direkt Arbeit entsteht und die Betroffenen beteiligt werden.“ Schule der Selbständigkeit heißt folgerichtig der Partnerverein Budikadidi vor Ort.

Ob ein gemeinsamer Abend am Ende lustiger geworden wäre als die Spendengala am heimischen Bildschirm, wird man erst hinterher wissen. Sicher ist jedoch ein Vorteil der digitalen Variante: Der Abend in Großfischlingen war in kürzester Zeit ausverkauft. Jetzt ist die Teilnehmerzahl unbegrenzt. Wer also noch mitmachen will: einfach anmelden unter info@keep-smiling.org und 25 Euro überweisen auf das Konto DE16 5489 1300 0052 1500 00. (per)

Der Keep Smiling Spendenabend findet am 16. Mai ab 18 Uhr statt. Anmeldung und Informationen unter info@keep-smiling.org. Kosten für Erwachsene 25 Euro, Kinder 8 Euro.