Maximiliansau. Theaterpädagogin Marianne Stein arbeitet schon seit über einem Jahr mit den Kindern – alle zwischen 8 und 10 Jahren – an dem Stück „Akim – Kinder auf der Flucht“, das am 2. und 3. Dezember nun aufgeführt wird. Das Thema, dem sich die Gruppe widmet, ist komplex – aber der Blick aus Kinderaugen lohnt sich.

Auf der Erde gibt es mindestens 50 Konfliktgebiete, in denen Menschen bewaffnet gegeneinander kämpfen. 30 Millionen Kinder leben in Kriegsregionen und über 40 Millionen Kinder sind auf der Flucht. Viele von diesen Kindern sind in den letzten Jahren auch nach Deutschland gekommen und sie begegnen uns nun a der Straße, sitzen neben den anderen Kindern auf der Schulbank. Sie sprechen kein Deutsch, sind ängstlich, anders. Bei Kindern wirft dieses „Anders-sein“ viele Fragen auf: Was mussten sie erleben? Was haben sie gesehen? Wo kommen sie her? Warum gibt es Menschen, die so unfreundlich zu den Flüchtlingen sind? Wer ist für die Flüchtlinge da? Gab es in Deutschland nicht auch schon Kriege? Mussten die Menschen nicht auch fliehen? Wie ist es ihnen ergangen?

Auf Grundlage dieser Fragen, hat die AG ihre Recherchen begonnen. Die Schüler fragten bei ihren Schulkameraden und ihren Großeltern nach. Schauten Nachrichten und recherchierten gemeinsam mit den Eltern im Internet. Am Ende kamen sie zu folgendem Ergebnis: Die Menschen müssen verstehen, was in diesen Ländern geschieht, um zu verstehen, warum sie ihre Heimat verlassen haben – und das soll das Theaterstück nun vermitteln. Zwar kann auch dieses Stück nicht erklären, warum es Krieg gibt. Aber die Geschichte macht deutlich, weshalb Menschen sich dazu gezwungen sehen, alles zurückzulassen, um anderswo in Sicherheit und Frieden leben zu können.

Die jungen Theaterspieler zeigen viel Enthusiasmus, denn sie haben eine wichtige Botschaft: „Wir Kinder brauchen den Frieden. Frieden auf der Welt, in der Familie, in der Schule, in der Gruppe! Unsere Kinderseelen brauchen Liebe, Zuwendung und Achtung, geht sorgsam mit uns um!“ Im Gespräch mit den Schülern wird außerdem ganz deutlich, dass es ihnen wichtig ist, die Zuschauer mit dem Stück wachzurütteln und die Gesellschaft dafür zu sensibilisieren, dass geflüchtete Menschen auf Hilfe angewiesen sind.

Die Geschichte des Stücks erzählt von einer Kindergruppe, die durch kriegerische Kämpfe völlig unvorbereitet von den Eltern getrennt wird. Ihre Erlebnisse in dem Chaos der Kriegswirren und die vielfältigen Probleme mit denen sie sich auf dem Weg auseinandersetzen müssen, werden verdeutlicht. Mit ihrer Vorstellung zeigen die Kinder aber auch die eigenen Sehnsüchte nach Geborgenheit und einer heilen Welt. Den Kindern ist eine Geschichte gelungen, die berührt und die auch Erwachsene noch einmal genauer hinschauen und das eigene Verhalten überdenken lässt. (hea/red/Fotos: hea)

Aufführungen: Samstag, 2. Dezember und Sonntag, 3. Dezember jeweils um 17 Uhr.
Kartenvorverkauf: Sekretariat der Grundschule, 07271-131370 (vormittags von 8 bis 12 Uhr)