Landau. Als eine mögliche Idee, um die morgendliche „Rush Hour“ zu entschärfen, hatte der Landauer Stadtvorstand im Sommer vergangenen Jahres eine Diskussion über die Schulanfangszeiten angestoßen. Im Herbst 2017 wurde das Thema erstmals im städtischen Schulträgerausschuss behandelt. Im laufenden Jahr holte die Stadt Stellungnahmen der Schulleitungen ein. Diese Rückmeldungen liegen nun allesamt vor – und sprechen eine eindeutige Sprache: Bis auf zwei Schulen, die kein eindeutiges Votum abgaben, sprechen sich alle Schulleitungen für die Beibehaltung der bisherigen Schulanfangszeiten aus. Befragt wurden alle Grund- und weiterführenden Schulen im Stadtgebiet.

Oberbürgermeister Thomas Hirsch und Bürgermeister Dr. Maximilian Ingenthron als Schuldezernent nehmen diese Position zur Kenntnis. „Die Haltung der Schulen stellt für uns die Grundlage der Diskussion dar“, sind sich beide einig. In einem Schreiben, das in dieser Woche den Fraktionsvorsitzenden im Stadtrat und den Mitgliedern des Schulträgerausschusses zugeht, wird somit auch von der Stadtspitze derzeit keine weitere Handlungsoption verfolgt, um die Schulanfangszeiten zu ändern.

Der Schuldezernent erläutert das Votum der Schulleitungen näher. „Argumente, die die Landauer Schulen gegen einen späteren Unterrichtsbeginn ins Feld führen, sind unter anderem die Betreuungsproblematik bei jüngeren Schülerinnen und Schülern, der notwendige gleiche Schulbeginn für Geschwisterkinder sowie bei Kooperationen mit anderen Einrichtungen und der Betrieb einer Ganztagsschule.“ Ferner sorgten sich die Schulen um die längere Sporthallennutzung zu Lasten der Vereine und – die BBS – um die Verpflichtung der Schülerinnen und Schüler, nach der Schule noch den Ausbildungsbetrieb aufzusuchen. „Das sind stichhaltige, gute und praxisnahe Gründe, die es im Interesse der Schulstadt Landau ernst zu nehmen gilt“, so Dr. Ingenthron. (per)