Klimaschützen leicht gemacht

Mahlzeit! Die Pfalz-Echo-Mittagspausen-Kolumne

In den Top-Five der Klima-Killer: das Rind. (Foto: Freepik)

Paula hat sich dieses Silvester ganz bewusst dazu entschieden, keine Knaller zu kaufen und die Umwelt zu schonen. Das Geld möchte sie nun dazu nutzen, sich etwas Schönes zu gönnen. In der Mittagspause diskutiert sie mit Günther, wofür sie das Geld denn nun ausgeben soll.

„Also ich hab mir überlegt, mal über das Wochenende nach London zu fliegen – da wollte ich schon immer mal hin“, äußert Paula ihre erste Idee. „Du bist mir eine schöne Klimaschützerin!“, Günther schüttelt den Kopf und hebt tadelnd den Finger. „Auf die Knaller verzichtest du, aber dafür findest du es völlig in Ordnung, zig Tausende Tonnen CO2 in die Luft zu schleudern, nur um mal in London gewesen zu sein.“ Paula schämt sich nun doch etwas.

„Okay, du hast ja Recht, Günther“, muss Paula ihrem Kollegen Recht geben. „Wie wäre es,, wenn ich mit dem Fahrrad in die Stadt fahre, den stationären Handel unterstütze und mir mit dem gesparten Geld ein neues Outfit zulege?“ Günther ist auch gegen diese Idee: „Hallo? Hoher Einsatz von Pestiziden und Düngemitteln beim Anbau von Baumwolle, die Herstellung der Kleidung, lange Transportwege: Kleider sind wahre CO2-Schleudern! Mit dieser Ideen wirst du keinen Applaus bei unserem Klima-Gretel ernten!“

So langsam gehen Paula die Ideen aus. „Hm, und wenn ich stattdessen schick essen gehe und mir ein saftiges Steak gönne – natürlich von heimischen Rindern?“, glaubt Paula nun eine sinnvolle Lösung gefunden zu haben. „Spinnst du?“, schreit Günther ihr entgegen. „Rund ein Fünftel der Treibhausgas-Emissionen entstehen durch unsere Ernährung! Und Rindfleisch ist ein besonders schlimmer Klima-Killer – Rund 13 Kilogramm CO2-Äquivalente gehen in die Luft, bevor ein Kilo Rindfleisch im Kochtopf landet.“

Paula ist ratlos: „Was schlägst denn du vor, soll ich mit dem gesparten Geld anstellen? Günther? Günther? „Weiß jemand, wo Günther ist?“

Elli zuckt mit den Schultern: „Ich glaube, der wollte eben schnell mit dem Auto vor zum Bäcker fahren und sich eine Brezel kaufen.“