Künstler im Innern

Viszeralchirurgen der Asklepios Süßpfalzklinik in Kandel sehen in ihrer Arbeit mehr als nur Operationen

Kandel. Künstler gibt es in unterschiedlichen Formen und Bereichen. Sie malen, musizieren und dichten. Für viele wird es erst befremdlich klingen, dass sich selbst Chirurgen als Künstler verstehen, doch gehört einfach mehr zu diesem Beruf, als Operationen. Im Austausch sprach Dr. med. Wladimir Deder, Sektionsleiter der Viszeralchirurgie an der Asklepios Klinik in Kandel, über seine Leidenschaft zu seinem Job und welche Veränderungen sein Fachgebiet in den vergangenen Jahren durchlebt hat.

„Mit kleinen Schnitten erziele ich große Wirkung“

Chirurgen gelten schon länger nicht mehr als Aufschneider, denn statt offener Operationen, werden die Eingriffe mittlerweile größtenteils minimalinvasiv, also mit einer möglichst kleinen Wunde, durchgeführt. „Das ist wohl genau das, was mich an meinem Beruf besonders fasziniert: Mit kleinen Schnitten erziele ich große Wirkungen. Jede Operation ist eine neue Herausforderung für mich, wie bei einem Maler, der sich bei seinem nächsten Kunstwerk wieder übertreffen und das Bild seines Lebens gestalten möchte“, erklärt Dr. Deder. Um sein persönliches Kunstwerk anzufertigen, kann der Experte mittlerweile auch viele Hilfsmittel zurückgreifen, die ihm seine Aufgabe erleichtern. Neben kleineren Instrumenten, die viel feinere Arbeiten erlauben, hat sich auch die Monitortechnik weiterentwickelt. „Uns Chirurgen ist es möglich, damit kleinste Aufnahmen im Detail zu erkennen. Das war in dieser Form noch vor ein paar Jahren gar nicht möglich“, sagt er.
Doch das schmälert keineswegs die Expertise in anderen Bereichen. Egal, ob es Probleme und Erkrankungen an der Gallenblase, Milz, Leber, am Magen, im Dünn-, Dick- oder Blinddarm sowie dem Wurmfortsatz gibt, in Kandel gibt es Experten, die sich mit allen inneren Organen bestens auskennen.

Neben der hohen Expertise, auf die sich Patienten verlassen können, sind es ebenso kurze Wartezeiten. „Wir haben eine sehr gute und gleichzeitig schnelle Diagnostik. Außerdem zeichnet uns ein guter Zusammenhalt untereinander im Kollegium aus. Wir kennen uns gut, wissen den jeweils anderen zu schätzen und tauschen uns aus. Davon profitieren auch die Patienten“, weiß der Dr. Deder.

„Die Patienten sollen von Anfang an ganzheitlich betrachtet werden“

Trotz der für Krankhäuser turbulente Zeit durch das Coronavirus konnte die Abteilung Viszeralchirurgie in Kandel ihre Angebote weiterhin wahrnehmen und Patienten ohne Einschränkungen behandeln. „Für die Zukunft planen wir, die Abteilungen Innere Medizin und Viszeralchirurgie noch enger zusammenzuschweißen. Die Patienten sollen von Anfang an ganzheitlich betrachtet werden, um die bestmögliche Behandlung einschlagen zu können. So gehen wir sicher, dass keine Operation zu früh, aber auch nicht zu spät eingeleitet wird“, sagt der Spezialist für Hernien.

Obwohl er für die Zukunft der Chirurgie bereits 3D-Monitore und Robotertechniken erwartet, steht für ihn der persönliche Kontakt zum Patienten über allem. „Heutzutage bietet das Internet den Patienten die Möglichkeit, ihre Symptome und Krankheiten zu googeln und verschiedene Meinungen dazu einzuholen. Wir als Ärzte müssen uns das Vertrauen mit offenen Gesprächen, offenen Ohren und vor allem durch viel Zeit, die wir uns für die Patienten nehmen, zurückgewinnen. Ich möchte, dass meine Patienten aus dem Gespräch gehen und genau verstanden haben, was ihnen fehlt und welche Behandlungen wir empfehlen. Wir sind die Experten und sind es ihnen deshalb schuldig, sie vollständig aufzuklären.“ (per)