„Landaus Blütezeit in die Zukunft tragen“

Mehr als 150 Bürger beim 1. Zukunftsforum #stadtweiterdenken

Zahlreiche Bürgern beteiligten sich am zuvor ausgelobten Fotowettbewerb „Ich sehe was, was du nicht siehst!“ und zeigten ihre (geheimen) Lieblingsorte in Landau und den Stadtdörfern. (Foto: pdp)

Landau. Vor 70 Jahren, am 23. März 1949, konnte die Stadt Landau die Wiedererlangung ihrer Kreisfreiheit nach der NS-Zeit feiern. Um das historische Datum zu würdigen, hat die Stadtspitze mit dem Zukunftsforum #stadtweiterdenken ein neues Veranstaltungsformat ins Leben gerufen. Mehr als 150 interessierte Bürger folgten der Einladung anlässlich dieses besonderen Jubiläums und tauschten sich bei einem gemeinsamen Marktgespräch im Alten Kaufhaus über Landaus Stadtentwicklung aus.

Oberbürgermeister Thomas Hirsch, der mit seinem Beitrag zum Thema „Was ist Stadt?“ die Reihe der Impulsvorträge des Vormittags eröffnete, betonte die Bedeutung von (kreisfreien) Städten, insbesondere mit Blick auf die kommunale Daseinsvorsorge. „Ob soziale Infrastruktur, Energiewende, Integration von Geflüchteten, medizinische Versorgung oder Schaffung von Wohnraum: Es sind die Städte, die im Zuge der kommunalen Selbstverwaltung in erster Linie die Verantwortung für ein funktionierendes Gemeinwesen tragen, und denen die Gestaltungskompetenz für die Herausforderungen der Zukunft zugesprochen wird“, so der Stadtchef, der einem möglichen Verlust der Landauer Kreisfreiheit noch einmal eine klare Absage erteilte.

„Unsere Stadt erlebt gerade eine Blütezeit. Nicht nur in der Natur, sondern auch in der Stadtentwicklung. Dazu, wie wir diese Blüte in die Zukunft tragen und nachhaltig sichern können, gab es jetzt beim ersten Forum #stadtweiterdenken gute Anregungen, die wir in die Zukunftsarbeit im Rathaus einfließen lassen“, erklärt der OB. Sein gelte den Referentinnen und Referenten, den Besucherinnen und Besuchern des Forums sowie den Bürgerinnen und Bürgern, die sich so zahlreich am zuvor ausgelobten Fotowettbewerb „Ich sehe was, was du nicht siehst!“ beteiligt und ihre (geheimen) Lieblingsorte in der Stadt und den Stadtdörfern gezeigt hätten.

Bürgermeister Dr. Maximilian Ingenthron, der zum Thema „Wer entwickelt unsere Stadt?“ referierte, spannte den Bogen von der Zeit des Festungsbaus bis in die Gegenwart. „War damals der Städtebau gänzlich militärischen Zwecken untergeordnet und von der Obrigkeit durchgesetzt, so prägt heute eine aufgeklärte Stadtgesellschaft die Entwicklung Landaus. Stadtrat und Verwaltung sind und bleiben maßgebliche Akteure. Zugleich gilt es, die vielfältigen Möglichkeiten zu nutzen, um die Bürgerinnen und Bürger an Planungsprozessen zu beteiligen. Ebenso setzen wir auf externen Sachverstand, der viel Kreativität in die Stadt bringt. Städtebauliche Wettbewerbe, Konzeptvergaben, die Förderung neuer Wohnformen wie Baugemeinschaften und das Integrierte Mobilitätskonzept: Das alles sind Instrumente moderner Stadtgestaltung. Als Teil einer ganzheitlichen Entwicklung geben wir den besten Ideen die Chance zur Umsetzung. Das ist eine der entscheideneden Leitlinien und der Erfolgsfaktor für Landau“, so der Baudezernent.

Neben OB Hirsch und Bürgermeister Dr. Ingenthron kamen auch Staatsminister a. D. Prof. Dr. Carsten Kühl („Zum aktuellen Selbstverständnis der Städte“), Staatssekretär Dr. Thomas Gebhart („Stadt im Föderalismus“) und Dr. Elke Ries von der TU Kaiserslautern („Aktuelle Herausforderungen und Entwicklungsoptionen von Mittelstädten“) zu Wort. Bei einem „späten Frühstück“ waren die Bürgerinnen und Bürgern anschließend zu gemeinsamen, offenen Marktgesprächen eingeladen. Das neue Format soll künftig regelmäßig zu unterschiedlichen Schwerpunktthemen stattfinden. (per)