Literarisches aus der Südpfalz

Ein Porträt des Hatzenbühler Autors Frank Huhnhäuser

Frank Huhnhäuser präsentiert die Autobiographie Jochen Bastardkind. (Foto: nam)
Seit Februar 2018 erhältlich. (Titel: Erich Röthlisberger; Covergestaltung: Frank Huhnhäuser)

Hatzenbühl. „Möglich wurde das alles durch die sozialen Medien“, erinnert sich Frank Huhnhäuser. Der 58-Jährige Hatzenbühler ist erfolgreicher Autor von Kriminal-und Jugendgeschichten. In einer Facebookgruppe für Autoren veröffentlichte er 2014 erstmals Teile seiner Arbeit und erntete prompt Zuspruch. Daraufhin nahm Huhnhäuser mit drei Kurzgeschichten an Ausschreibungen teil – und war damit dreimal erfolgreich. Der Karina-Verlag aus Wien zeigte sich interessiert an dem Neuautor und fragte an, „ob er nicht noch mehr hätte“. Frank Huhnhäuser hatte mehr. Bereits seit 2001 lag der Kriminalroman „Moralische Motive“ in seiner Schublade. Er überarbeitete den Roman unter dem Gesichtspunkt der technischen Entwicklungen und hielt im Juli 2015 seine erste Romanveröffentlichung in den Händen.

Der Beginn seiner literarischen Laufbahn ist einem persönlichen Schicksalsschlag geschuldet. Frank Huhnhäuser leidet seit seiner Jugend an Morbus Crohn, einer chronischen Entzündung des Darms. Die Krankheit, deren Symptome in Schüben auftreten, fesselte ihn immer wieder ans Bett und zwang den gelernten KFZ-Schlosser 1990 in Frührente. In den schweren Phasen seiner Krankheit blieb ihm oft als einzige Beschäftigung das Lesen. Mit Vorliebe verschlang er Steven King, Henning Mankell und Ed McBain.

In der Anthologie der saarländischen Buchmesse HomBuch 2015 erschien Huhnhäusers Geschichte Fundamente. (Foto: Sylvia Huhnhäuser)

Schließlich begann er, selbst zu schreiben. Sein Erzählstil ist schlicht, konzentriert sich auf die Haupthandlung. „Ich komme lieber auf dem geraden Weg zum Punkt“, erklärt er. Sein aktuelles Werk ist die autobiographische Erzählung Jochen Bastardkind. In nüchternem Ton und rauer Sprache beschreibt er eine Kindheit, die geprägt ist von Vernachlässigung und Misshandlung und den harten Kampf gegen eine Krankheit, für die selbst die eigene Familie kein Verständnis zeigte. Mit seinem Roman möchte er die Leser zum Nachdenken darüber bringen, wie die Gesellschaft mit chronisch Kranken und Kindern umgeht. Die Aufarbeitung seiner Lebensgeschichte ist für den Pfälzer ein wichtiger, sowie aufwühlender Prozess. Halt und Unterstützung findet er seit vielen Jahren bei seiner Frau Sylvia. „Sie hat immer zu mir gehalten, ohne sie hätte ich das alles nicht geschafft“, betont er. „Frank ist ein liebevoller und ehrlicher Mensch. Ich bin sehr stolz auf ihn und alles was er erreicht hat“, gibt seine Frau zurück. Derzeit arbeitetet der Autor am zweiten Teil der Autobiographie, sowie an einem Regionalkrimi und einer Fortsetzung seines Erstlings Moralische Motive. (nam)