Ludwigshafen. „Ich würde es jederzeit wieder tun!“: LKW-Fahrer Rolf Küster hatte keine Zeit nachzudenken, als er gestern, am 15. August, seinen Wagen auf der A650 querstellte, um andere Verkehrsteilnehmer vor einem Geisterfahrer zu schützen. In einem SWR3-Interview mit Moderatorin Simone Sarnow sprach er über seine mutige, schnelle Entscheidung und über die Reaktionen der Polizei und der Umstehenden.

„Da haben ich meinen LKW quergestellt, damit kein großer Unfall passiert“

„Der Gegenverkehr signalisierte mit der Lichthupe, dass man langsam werden sollte – im Radio war noch keine Warnung vor einem Falschfahrer. Dann sah ich auch schon den PKW-Fahrer, der uns entgegenkam, da mussten wir stark abbremsen. Ich sah dann nur noch, dass [andere] PKWs von hinten mit hoher Geschwindigkeit auf den PKW zufuhren. Und dann kam eine Lücke – da habe ich meinen LKW quergestellt, damit kein großer Unfall passiert“, beschreibt Küster SWR3 den Moment, in dem er Zivilcourage bewies.

Unverständnis der anderen Verkehrsteilnehmer, Dankbarkeit der Polizei

Und die Reaktionen der anderen Fahrer? „Von den PKW-Fahrern, die hinter dem LKW standen und nichts gesehen haben: Unverständnis. Weil sie weiter wollten, weil ich deren Zeit gestohlen habe. […] Eine Frau ist ausgestiegen und kam zu mir und meckerte mich [an].“ Die Polizei, die zu diesem Zeitpunkt eingetroffen war, schickte diese allerdings zurück mit den Worten: „Stellen Sie sich einmal vor, was sonst hätte passieren können!“. Der anwesende Polizist habe sich mehrfach bei ihm bedankt, so Küster, und ihm bestätigt, dass er genau richtig gehandelt habe. (per/SWR3)