Lisa Wüchner, SPD: Für mich sind die Themenkomplexe Frieden und Soziales sowie Umwelt und Klima von besonderer Bedeutung. Dazu gehört auch die soziale Gerechtigkeit – dafür gehe ich auch selbst auf die Straße. Wer in Europa Vollzeit arbeitet, muss auch von seinem Lohn leben können! Das gilt für den Handwerker in Rumänien genauso wie für die Kassiererin aus Limburgerhof oder Kandel. Das ist aktuell nicht der Fall, deswegen möchte ich mich vor allem für den Europäischen Mindestlohn einsetzen. Auch könnten unsere Sozialversicherungssysteme Beispiele für andere EU Länder werden und ich möchte mich dafür stark machen, dass wir in ganz Europa den Menschen eine vergleichbare Sicherheit, einen vergleichbaren Schutz bietet können. Wir wollen vom Schengenraum und den offenen Grenzen profitieren, dann müssen wir auch die Lebensverhältnisse aller nach oben hin angleichen, derzeit sehe ich eher einen Abwärtstrend. Europa muss fairer und sozialer werden, nur dann können wir den sozialen Frieden erhalten.
Bernd Liessfeld: Frieden, Wohlstand, Sicherheit, Bildung. Wobei mir persönlich der Bereich Bildung besonders wichtig ist.

Marcus Scheuren, FDP: Wir ziehen mit einem sehr positiven Programm in den Wahlkampf – Europas Chancen nutzen. Wir wollen das große Potential von Europa freilegen. Wir möchten die Europäische Union demokratischer machen, wir wollen ein Initiativrecht für das Europäische Parlament, wir wollen die Kommission verkleinern – wir glauben, dass eine Europäische Kommission mit 28 Kommissaren viel zu groß ist – 16 sind ausreichend. Wir möchten neue Initiativen für Innovation und Forschung in der EU ermöglichen. Und wir möchten die EU aus der Krise herausführen.

Sebastian Frech, LINKE: Unsere wichtigsten Themen für den Europawahlkampf sind die Eigentumsfrage und die Lösung der Mietenproblematik auf europäischer Ebene sowie der Kampf gegen Militarisierung der EU und gegen den weiteren Rechtsruck.

Jutta Paulus, GRÜNE: Die ökologische Frage ist die zentrale Frage unserer Zeit. Knapp 50 Jahre nach dem ersten Bericht des Club of Rome haben sich viele der damals als Panikmache verpönten Prognosen bewahrheitet. Die Klimakrise bedroht Ökosysteme auf dem ganzen Planeten. Mehr als ein Viertel der bekannten Tier- und Pflanzenarten sind vom Aussterben bedroht. In den Ozeanen schwimmen unvorstellbare 200 Millionen Tonnen Plastik. Immer mehr Böden werden durch Übernutzung, Versalzung, Verdichtung oder Vergiftung unfruchtbar. Chemikalien und Arzneimittel finden sich in Flüssen, Böden, Arktiseis und Muttermilch. Luftverschmutzung und Lärm rauben Menschen und Tieren den Atem und die Nachtruhe. Ich will für ein Europa eintreten, das den Schutz der Überlebensgrundlagen seiner Bürgerinnen und Bürger an die erste Stelle rückt.

Christine Schneider, CDU: Meine primären Themen sind der Klimawandel, Migration und Terrorbekämpfung, internationale Kriminalität, Digitalisierung, die Stärkung unserer Landwirtschaft, des Weinbaus und des ländlichen Raums.