Mehrere Enkeltricks gescheitert

Tatort: Landau

Vorsicht bei unbekannten Anrufern. (Foto: freepik)

Landau. Die Polizei warnt aufgrund vermehrte Anrufe mit dem sogenannten Enkeltrick, insbesondere alle Seniorinnen und Senioren.

Eine weibliche Person rief bei mindestens vier älteren Menschen aus dem Bereich Landau an und bat um finanzielle Unterstützung. Zunächst wurde am Donnerstag, 24. Oktober gegen 11 Uhr ein 93-jähriger Mann aus Landau angerufen und nach Geld und Schmuck gefragt. Er bemerkte den Betrugsversuch und beendete das Gespräch.

Gegen 14.20 Uhr rief die unbekannte Täterin eine 92-jährige Frau aus Landau an und bat um 30.000 Euro für eine Eigentumswohnung. Die Angerufene reagierte und informierte die Polizei. Zu einer vermeintlichen Geldübergabe kam es dann aber doch nicht. Ebenfalls am Nachmittag gegen 15 Uhr wurde dann ein 68-jähriger Landauer auch von einer weiblichen Person angerufen, die sich als seine Nichte ausgab und kurz vorbeikommen wolle. Der Angerufenen kannte die Masche schon und beendete direkt das Gespräch. Und dann gab sich eine „Steffi“ einer weiteren Angerufenen als nahe Verwandte aus und bat um Unterstützung. Da dort keine „Steffi“ bekannt war scheiterte auch dieses Vorgehen.

Der so genannte Enkeltrick ist eine besonders hinterhältige Form des Betrugs. Mit den Worten „Rate mal, wer hier spricht“ oder ähnlichen Formulierungen rufen die Betrüger an, geben sich als Verwandte, Enkel oder auch gute Bekannte aus und bitten kurzfristig um Bargeld, weil sie sich in einer Notlage befänden. Die Lage wird immer äußerst dringlich dargestellt. Psychologisch geschickt werden die Opfer unter Zeitdruck gesetzt, so dass sie keine Zeit zum Nachdenken haben und auf den Trick reinfallen. Gehen die Opfer auf die Bitte ein, machen sie sich in aller Regel auf den Weg zur Bank, um die geforderte Summe abzuheben. Zurück in der Wohnung erreicht sie dann oft ein zweiter Anruf. Der vermeintliche Angehörige meldet sich dann wieder, bedankt sich für die Hilfsbereitschaft und erklärt bedauerlicherweise könne er leider nicht persönlich das Geld abholen. Dafür wird ein vertrauenswürdiger Bote angekündigt, der sich dann mit einem zuvor vereinbarten Kennwort ausweist und das Geld abholt.

Senioren sind nicht öfter Opfer von Kriminalität als andere Bevölkerungsgruppen. Aber sie sind eine gefährdete Zielgruppe spezialisierter Straftäter aufgrund ihrer Hilfsbereitschaft. Angehörige sollten deshalb mit ihnen über diese „Kriminalitätsphänomene“ sprechen und ihnen die Warnungen und Verhaltensanweisungen der Polizei immer wieder bewusstmachen. (per)

Tipps der Polizei:

– Seien Sie misstrauisch, wenn sich Personen am Telefon nicht mit
Namen vorstellen und sich als Ihre Verwandte oder Bekannte ausgeben,
die Sie als solche nicht erkennen.
– Vergewissern Sie sich, ob der Anrufer wirklich ein Verwandter
ist: Rufen Sie die jeweilige Person unter der bisher bekannten und
benutzten Nummer an und lassen Sie sich den Sachverhalt bestätigen.
– Geben Sie keine Details zu Ihren familiären oder finanziellen
Verhältnissen preis.
– Beenden sie das Telefonat, wenn der Anrufer unbekannt und
aufdringlich ist, verdächtig erscheint und Geld fordert.
– Übergeben Sie niemals Geld an unbekannte Personen.
– Informieren Sie sofort die Polizei, wenn Ihnen ein Anruf
verdächtig vorkommt: Notrufnummer 110.
– Wenn Sie Opfer geworden sind: Wenden Sie sich an die Polizei und
erstatten Sie Anzeige.
Wenn auch Sie betroffen sind, erstatten sie Anzeige bei der Polizei.