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Mit dem Wind im Haar zwischen Natur und Technik

Neupotz. Was verbirgt sich eigentlich hinter den merkwürdigen Gebäuden, die entlang des Rheindamms zwischen Neupotz und Wörth gebaut wurden? Sind wir bei Hochwasser wirklich sicher? Fragen wie diese klärt die Polderführung mit dem Fahrrad in Neupotz. Für Natur- und Technikliebhaber gleichermaßen ein Muss. Das PFALZ-ECHO ging auf Polder-Tour…

Am 24. Mai 2013 fand in Neupotz auf dem Gelände des Rheinauen- und Hochwasserschutz-Informationszentrums „Haus Leben am Strom“ die offizielle Übergabe der Hochwasserrückhaltung Wörth/Jockgrim – kurz „Polder Neupotz“ genannt – statt. Grund genug für das Haus Leben am Strom in Zusammenarbeit mit der Volkshochschule eine Polderführung mit dem Fahrrad anzubieten.

Wunderschöne Rheinauenlandschaft. (Foto: Gerd Rehm)
Das neue Schöpfwerk am Neupotzer Altrhein. (Foto: teu)
Auf die Räder! – fertig! – los! (Foto: teu)
Bei Andrea Kalesse (2. v. unten) kann man sich für die Polderführung anmelden. (Foto: teu)
Emil Heid informiert anhand von Schaubildern im Haus Leben am Strom über die Hochwasserrückhaltung Wörth/Jockgrim. (Foto: tel)
Redakteurin Regina Teutschländer (vorne) durfte an der Polderführung teilnehmen. (Foto: Gerd Rehm)

Ich treffe mich mit einer Gruppe Radfahrer vor dem Haus Leben am Strom in Neupotz. Insgesamt sind es zehn Personen, die sich für die Führung angemeldet haben. Die Gruppe, die ich während der Führung begleiten darf, nennt sich „Touristik-Club“ und besteht aus routinierten Radfahrern, die sich regelmäßig für Ausfahrten treffen. „Ob ich da wohl hinterherkomme?“, frage ich mich die ganze Zeit. Emil Heid, der Leiter der Polderführung, und Andrea Kalesse vom Haus Leben am Strom empfangen die interessierten Teilnehmer. Nach einer kurzen Begrüßung erklärt uns Emil Heid mithilfe von Schautafeln, interaktiven Bildschirmen und einer überdimensionalen Abbildung des Polders auf dem Boden des Schauraumes, welche Wegstrecke und welche Gebäude uns auf der Rundtour erwarten werden. Dann heißt es: Ab auf die Räder. Die Strecke führt uns vorbei an herrlichen Rhein-Auenlandschaften mit Feuchtwiesen inklusive Storchennestern und Altrheinarmen. Wir haben uns für die Tour das beste Wetter herausgesucht: sonnig, aber nicht zu heiß. An verschiedenen Stationen machen wir halt und Emil Heid zeigt und erklärt uns die technischen Details. So ist beispielsweise die Hochwasserrückhaltung Wörth/Jockgrim eine Kombination von ungesteuerter Deichrückverlegung und gesteuerter Rückhaltung (Polder) mit einem Ein-/Auslasswerk. Die Rückhaltung erstreckt sich auf einer Fläche von rund 448 Hektar. Davon werden künftig 145 Hektar natürlich vom Rhein überflutet und 303 Hektar können als gesteuerter Polder zur gezielten Kappung der Hochwasserspitzen eingesetzt werden. „Der Einsatz des gesteuerten Hochwasserrückhalteraumes mit einem Retentions-, also Rückhaltevolumen von ca. 14 Millionen Kubikmeter erfolgt, wenn am Pegel Worms ein Abfluss von 5.300 Kubikmeter pro Sekunde überschritten wird“, erklärt Heid. Und schon geht es weiter zum nächsten Haltepunkt, wo uns weitere interessante Details erwarten. Die ca. anderthalbstündige Rundtour mit dem Fahrrad zur Besichtigung der Hochwasserrückhaltung Wörth/Jockgrim führt uns u. a. zu den Informationspunkten am Ein-/Auslassbauwerk, dem neuen Schöpfwerk Neupotzer Altrhein und vergeht wie im Flug. Ein sehr schöner, informativer und empfehlenswerter Ausflug mit einer tollen Gruppe!

Polderführungen per Rad oder zu Fuß werden auf Anfrage vom Haus Leben am Strom in Zusammenarbeit mit der Volkshochschule Neupotz angeboten. Interessierte Natur- und Technikliebhaber können sich bei Andrea Kalesse unter 07272-70000261 anmelden.

Pfalz-Echo

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