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Mit menschlicher Wärme zum Erfolg

Landau/Südliche Weinstraße. Ein Latte Macchiato, eine Johannisbeer-Schorle und eine belegte Laugenstange? „Gerne, kommt gleich!“ Daniel Decker hinter der Theke lächelt. Die blonde Dame nickt zufrieden. Täglich besucht sie die Cafeteria im Landgericht Landau. Kompetent, herzlich, freundlich und hilfsbereit – so erleben die Gäste den Mitarbeiter. Von seiner kognitiven Beeinträchtigung lässt sich der Mittdreißiger nicht ausbremsen. Er faxt Bestellungen an die Bäckerei und an das Inklusionshotel Kurpfalz, macht den Kassenabschluss. Seine Stammgäste kennt er beim Namen. 

Vor einem Jahr hat die Lebenshilfe inklusive Arbeitsplätze Südpfalz gGmbH den Betrieb der Cafeteria übernommen. Nachdem Ende 2017 die damalige Kantine geschlossen worden war, trat Bernd Wasem, Geschäftsleiter des Landgerichts, an die Verantwortlichen der Lebenshilfe Südliche Weinstraße heran. „Es war eine Win-win-Situation“, erinnert sich Geschäftsführerin Marina Hoffmann. Das Konzept geht auf: Montags bis donnerstags von 8.30 bis 14 Uhr sowie freitags von 8.30 bis 11 Uhr bietet die Cafeteria überwiegend regionale Produkte wie belegte Brötchen und Kaffeeteilchen an. An vier Tagen die Woche gibt es zudem ein warmes Mittagessen, auf Wunsch auch vegetarisch. Zubereitet wird es täglich frisch im Inklusionshotel Kurpfalz, das ebenfalls zur Lebenshilfe Südliche Weinstraße gehört. Längst zählen nicht nur Landgericht und Staatsanwaltschaft zur regelmäßigen Kundschaft, sondern ebenso zahlreiche Firmen in der Nähe. Bei den Gästen kommt das Angebot bestens an: „Mit der hier im Hause nunmehr seit einem Jahr durch die Lebenshilfe inklusive Arbeitsplätze Südpfalz gGmbH betriebenen Cafeteria sind wir sehr zufrieden“, sagt Johannes Dellit, Richter am Landgericht und dessen stellvertretender Pressesprecher. „Die Cafeteria wird gut angenommen. Sie lädt – nicht zuletzt aufgrund der freundlichen und herzlichen Art der dort beschäftigten Mitarbeiter – zum Austausch und zum Verweilen ein.“ 

Auch das Thema Inklusion spielt eine große Rolle. „Menschen mit kognitiven Einschränkungen zeigen hier, dass sie leistungsfähig und hochmotiviert sind und einen Beitrag zur Wertschöpfung leisten“, unterstreicht Marina Hoffmann. In den Betrieben der Lebenshilfe inklusive Arbeitsplätze Südpfalz gGmbH, die als Integrationsbetrieb gemäß Sozialgesetzbuch IX anerkannt ist, arbeiten je zur Hälfte Menschen mit und ohne Behinderung partnerschaftlich zusammen. (per)

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