Dörrenbach. Wer die Leidenschaft der 15-jährigen Merle Hauser teilen will, der braucht auch eine ordentliche Portion Mut. Kopf unter Wasser, rasante Flußfahrten, Stromschnellen und auch hin und wieder ein paar Krabbeltiere – das schreckt das Mädchen aus Dörrenbach schon lange nicht mehr ab. Merles Begeisterung gilt dem Kanu-Freestyle. In jungen Jahren hat sie sich bereits den Titel einer Deutschen Meisterin erkämpft und war Halbfinalistin bei der diesjährigen WM im spanischen Sort.

Sie und 19 weitere Sportler waren vom 2. bis 7. Juli im internationalen Wettkampf für Deutschland unterwegs und Merle sicherte sich Platz 9. bei den Juniorinnen. „Ich bin im Halbfinale auf Risiko gegangen und dachte ‚ Finale oder nichts, ob dann 6. oder 9. ist zweitrangig!‘. Es hat dann zwar leider nicht ganz gereicht, aber trotzdem hat es echt Spaß gemacht und ich konnte viele Erfahrungen sammeln. Ich habe mich mit allen aus dem Nationalteam super verstanden – es sind Freunde aus ganz Deutschland!“
Die ersten Berührungen mit dem Wassersport hatte die Pfälzerin mit fünf Jahren
Auch wenn das Ergebnis zu Beginn etwas ernüchterte, kann die junge Pfälzerin inzwischen voller Stolz auf ihre Leistungen zurückblicken. Das auch zu Recht: Eine Woche nach der WM, am 13. Juli, holte sie sich den Deutschen Meistertitel der U16 Kanu-Freestyler auf dem legendären Augsburger Eiskanal, wo bei den Olympischen Spielen 1972 die Kanuslalom-Wettkämpfe ausgetragen wurden.

Die ersten Berührungen mit dem Wassersport hatte Merle bereits mit zarten fünf Jahren, als sie mit ihren Eltern im Canadier (ein klassisches Kanu für mehrere Personen) saß . Mit zehn Jahren paddelte sie schon eigenständig und mit zwölf Jahren begann das Training im Kanu-Freestyle. Die Schule und ihre Leidenschaft für den Sport standen sich dabei nie im Weg. „Das war bisher kein Problem. Ich passe in der Schule auf und muss dann Zuhause weniger lernen. So hatte ich immer auch Zeit zum Paddeln. Wobei es hier in der Umgebung ein bisschen schwierig ist, geeignete Bäche zum Üben zu finden.“ Aber ihr Vater unterstütze sie und fahre für seine Tochter auch regelmäßig weitere Strecken, um das Training zu ermöglichen, so die 15-Jährige.

(Foto: honorarfrei)

Kurz vor der WM stand für die junge Sportlerin zwei- bis dreimal die Woche Krafttraining zuhause an, außerdem ging sie einmal die Woche zu den Trainingsstunden ihres Kanu-Vereins im Schwimmbad und auch an den Wochenenden arbeitete sie diszipliniert an ihrer sportlichen Leistung. Ohne Zweifel haben sich ihre Bemühungen gelohnt.
Nun hat für Merle das nächste Abenteuer begonnen. Seit dem 1. August macht das Mädchen ein Auslandsjahr in Chile. Das Kanufahren wird in dieser Zeit eine kleine Pause einlegen müssen, doch für Merle ist klar: „Ganz bestimmt geht es für mich danach weiter mit dem Paddeln!“

Mut und Disziplin hat das Mädchen bereits bewiesen und sich trotzdem den Spaß am Sport erhalten können. Es bleibt also spannend um Merle Hauser aus Dörrenbach und das PFALZ-ECHO wünscht ihr alles Gute auf ihrem weiteren Weg. (stm)