Germersheim. Aktuell laufen noch einige kleinere Umbaumaßnahmen im Studienzentrum Germersheim, denn ab Oktober startet der erste Jahrgang des neuen Studiengangs Digital Engineering der Hochschule Kaiserslautern. Noch sind Plätze frei und eine Einschreibung ist bis zum 31. August möglich. Das PFALZ-ECHO sprach mit Studiengangsleiter Prof. Dr. Jan Conrad und dem Geschäftsführer des Technologie-Netzwerk Südpfalz Marcus Ehrgott.
Welche Bedeutung hat der neue Studiengang für die Südpfalz?
Marcus Ehrgott: Für die Südpfalz ist das Angebot eines technisch ausgerichteten Studiums ein Meilenstein, da hier zahlreiche Unternehmen ansässig sind, die exakt diese Kompetenzen nachfragen. Für jeden Einzelnen ist es eine außergewöhnliche Chance, da er vor Ort das Studienangebot der Standorte Kaiserslautern und Zweibrücken nutzen kann.
Was macht den Studiengang Digital Engineering so besonders?
Jan Conrad: Die Verbindung der beiden Themengebiete Informatik und Elektrotechnik verbindet diese klassischen Disziplinen zu einer Einheit. Diese ist in der Praxis längst allgegenwärtig: Vom Auto über das Smartphone oder die Kaffeemaschine, in fast allen Alltagsgegenständen findet sich diese Kombination wieder.
Können Sie den Nutzen erläutern?
Marcus Ehrgott: Gerne. Im Gesundheits- und Pflegebereich wird der Einsatz von Künstlicher Intelligenz dafür sorgen, dass Menschen dank technischer Assistenzsysteme möglichst lange im eigenen Haus oder in der eigenen Wohnung leben können. In der Landwirtschaft können Dünger- und Beregnungsmengen durch digitale Echtzeitdaten via Cloud optimiert werden. Das Gleiche gilt für den gesamten Energie-Sektor. Dadurch werden Effizienzsteigerungen möglich sein, die dazu führen, dass weniger Energie erzeugt werden muss. Im Bereich Mobilität werden solche Potentiale durch hochautomatisiertes bzw. autonomes Fahren realisiert.
Wenn ich den Bachelor in der Tasche habe, wo kann ich beruflich Fuß fassen?
Jan Conrad: Da Anwendungsfelder des Digital Engineerings so enorm sind, sind auch die beruflichen Möglichkeiten sehr breit: Dies reicht von Industrie-, Chemie- oder Automobilunternehmen bis hin zu Beratungs- oder Softwarefirmen, egal ob KMU oder Konzern. Als Bachelor of Engineering kann man aber auch mit einem Master-Studium weitermachen.
Was muss ich mitbringen, um in das Studium einzusteigen?
Jan Conrad: Wichtig ist, Spaß an technischen Fragestellungen und Lösungen zu haben. Programmierkenntnisse oder Grundkenntnisse der Elektrotechnik werden nicht erwartet, sondern im Studium vermittelt.
Marcus Ehrgott: Mit Abitur, Fachhochschulreife, einem Meister- oder Technikerbrief ist der Einstieg möglich. Gerade für junge Erwachsene, die sich praxisnah weiterqualifizieren wollen, bieten sich hervorragende Chancen.
Welche Möglichkeiten bietet mir der Studienort in Germersheim?
Jan Conrad: Das Studienzentrum Germersheim bietet ein Studieren in kleinen, eng betreuten Gruppen. Pro Jahrgang stehen maximal 24 Studienplätze zur Verfügung. Das studentische Leben ist durch die direkte Nachbarschaft zum FTSK gegeben.
Wie läuft das Studium ab?
Marcus Ehrgott: Das Studium findet als Präsenzstudium in Germersheim statt und integriert via Streaming-Technik die Vorteile digitalen Lernens. Die persönliche Betreuung ist uns wichtig; so findet im Vorfeld ein Mathe-Vorbereitungskurs statt, um alle auf den gleichen Stand zu bringen. Durch betriebliche Praktika fördern wir das Netzwerken und das berufsnahe Studieren. Ein effektives Tutoring rundet das Blended Learning Konzept ab.
Einschreibefrist ist der 31. August für das Wintersemester 22/23. Die Bewerbung erfolgt online unter: www.hs-kl.de/bewerben. Bei Fragen zur Einschreibefrist und Anerkennungsmöglichkeiten bereits erbrachter Abschlüsse steht Studiengangskoordinator Karl-Georg Kettering unter digital-engineering@hs-kl.de gerne zur Verfügung. (per)
www.digital-engineering-suedpfalz.de
